HEIMATBUCH GRUB
Quellenverzeichnis:
- Siedlungsgeschichte der Dorfgemeinde Grub -
Stiftsarchiv - P. Hermann Watzl, Archivar Stift Heiligenkreuz
- Ortschronik Grub, Schuldirektor Theodor Renner
- Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Grub -
Fotomaterial: Fam. Snediz, Fam. Petzwinkler, Fam. Kastl und Erwin Wagenhofer, Grub "Zum Geleit" Gar
oft erzählt der Großvater an stillen Winterabenden die Geschichte wie das
Haus, das der Familie gehört, zu seiner Zeit aussah und wie er es von seinem
Vater übernahm. Bei einem Pfeifchen schweifen seine Gedanken auch weiter zurück
und er berichtet Begebenheiten, die er in seiner Kindheit durch seine Großmutter
oder durch seinen Großvater erfuhr. Da
mag es wohl geschehen, daß die Deckel und Töpfe aufhören zu klappern und
die Hausfrau, die sie gerade bei der Wasserbank wusch, zu lauschen beginnt, daß
die Kinder gespannt an den Lippen des Großvaters hängen und daß der Vater
aufsieht von seinem Wirtschaftsbuch, in das er die Eintragungen macht, denn
wer möchte nicht zurücklauschen in die Vergangenheit, in ihr Leben und
Treiben, in ihr Werden und in ihr Vergehen? Aber
der Mensch ist zu sehr der Gegenwart, in der er lebt, verhaftet und bereit, zu
vergleichen zwischen dem Einst und dem Jetzt und so liest der Hausherr auch
aus seinem Wirtschaftsbuch recht interessante Eintragungen vor, über den
Umbau des Hauses, über Blitzschlag oder über den Ankauf des Traktors in jüngster
Zeit. Der Großvater lächelt. Alles, seine Erzählungen und auch die Notizen
im Wirtschaftsbuch sind vorbei und auch der Ankauf des Traktors, obwohl das
erst kurze Zeit her ist, gehört bereits der Vergangenheit an. Bald
kommt Neues zum Alten und immer wieder wird das Neue alt, denn unermeßlich
sind die Tage der Zukunft und unergründlich - in der Chronik des Hauses, wie
in der Chronik des Ortes und der Gemeinde Grub, die diese Schrift beinhaltet.
Sie versucht es, die Vergangenheit zu erfassen, sie versucht auch - gleich dem
Wirtschaftsbuch des Hausherrn - das Geschehen der jüngsten Vergangenheit Jahr
für Jahr zu verzeichnen und sie läßt noch viele Blätter frei, für die
Zukunft, wenn einmal dem ersten Chronisten die Feder entfällt. Zur älteren Besitzgeschichte und Siedlungsgeschichte der Dorfgemeinde Grub Das
Gruber Gemeindegebiet wird durch den Sattelbach, der es in süd-östlicher
Richtung durchfließt, in zwei flächenmäßig ungleiche Teile geschieden. Der
größere derselben rechtsseitig dieses Baches erreicht im bewaldeten Großhabelsberg
und im Roßgipfel, der linksseitig kleinere im Hetzenberg und Hochegg seine
Kulminationspunkte. Beide Teile, ausgenommen davon die kleine, linksseitig des
Baches gelegene Talsohle in der Rotte Buchelbach, stellen auch besitz- und
siedlungsgeschichtlich zwei verschiedene Räume dar. Ursprünglich gehörten
sie zwar ein und derselben Besitzmasse an, jenem bekannten Großgrundbesitz
der Babenberger zwischen Triesting und Dürrliesing, den König Heinrich II.
am 2.XI.1002 diesem Geschlecht übergeben hatte. In der Mitte des 13.
Jahrhunderts aber stoßen am Sattelbach Heiligenkreuzer Klosterland und
Besitzanteile verschiedener landsässiger Ministerialgeschlechter aneinander. Zunächst
zur Besitzgeschichte des linksseitig des Sattelbaches gelagerten Gebietes. Darüber
unterrichtet eine Heiligenkreuzer Urkunde 1254. Demnach hatte in der
Regierungszeit des Abtes Pilgrim I. von Heiligenkreuz, also zwischen
1242-1249, Ulrich von Gaaden, genannt der Esel, das Gut Grub um einen
Kaufpreis von 45 Talenten, wovon 30 Talente dem Kloster schuldige
Schadenersatzgelder waren, an Heiligenkreuz verkauft. Nunmehr 1254 gaben auch
seine bisher zögernden Brüder, nämlich Ulrich, Hadmar und Konrad
gleichfalls ritterliche Dienstleute aus Gaaden, ihre Zustimmung zum Verkaufe.
Es existierte eine zweite, undatierte, aber ebenso zu 1254 zu setzende
Urkunde, die über den Verkauf berichtet. Die Wienerwaldgemeinde Grub feierte
somit 1954 ihr 700-jähriges Bestehen. Die
Gaadener Brüder Ulrich und Konrad teilten ihren Familienbesitz. Während
Konrad jenen um Bockfließ zugesprochen erhielt, anerkannte er zugleich den
von seinem Bruder vollzogenen Verkauf von Grub. Der Umfang des letzteren ist
in dieser zweiten Urkunde genau mitgeteilt. Er besteht im Wald am Hochegg, dem
heutigen Gruber Halterriegel, das heißt, der Westabdachung dieser Kuppe, denn
der Ostabfall derselben gehörte seit der Gründungszeit 1133-1136 dem Kloster
Heiligenkreuz. Zum Gut Grub gehörten neben diesem Wald außerdem noch zwei
Bauernlehen daselbst. Demnach reichte 1254 der Wald am Hochegg auf der Gruber
Seite herab bis ins Tal, zu jenem namenlosen Bächlein, das vom Haidfeld oder
Sallafeld in den Sattelbach fließt. Dieser
letzte Flurname mit dem Bestimmungswort "Salla" = Weidengestrüpp,
vom mittelhochdeutschen "salhe" = Sahlweise, erhärtet die Tatsache
und gibt über die Formierung dieses Waldbestandes Aufschluß. Die zwei Mansen
der Urkunde sind zweifellos identisch mit jenen zwei Bauernlehen in Grub, die
das Urbar 1388 als "Curia" bezeichnet, im Gegensatz zu den anderen
Holdenhäusern daselbst, die "Areae" genannt werden und mit den
heutigen Häusern Grub Nr. 8 (heute Fam.
Bresolly) und Nr. 16 (heute Fam.
Bernhard) identisch sind. Ersteres, Nr. 8, liegt an der tiefsten Stelle
des hochmittelalterlichen Straßendorfes Grub, das nach 1254 vom Kloster
Heiligenkreuz angelegt worden ist. Vom
Wege Gaaden über Sittendorf und Dornbach kommend, sieht man es unten in der
Mulde, am Fuße des Hocheggs, in einer Grub (mundartlich Grueb, vom
mittelhochdeutsch. "gruebe" = Vertiefung im Gelände). Die örtliche
Lage dieses Lehens, vor 1254 vermutlich eines Salhofes der Gaadener, bestätigt
somit die Angabe des Urbares 1388. Von diesem Praedium hat in der Folgezeit
das anschließende Straßendorf und später die heutige Gemeinde ihren Namen
erhalten. Damit steht fest, daß der Ortsname Grub von den Ministerialen von
Sittendorf-Wildegg oder von Gaaden geprägt worden ist, nicht aber von den Mönchen
von Heiligenkreuz. Denn dieses Kloster liegt tiefer als Grub, es geht dorthin
sachte bergan. Der
zweite 1254 genannte Mansus, Nr. 16, liegt vom ersteren etwa zehn Minuten weit
entfernt und heißt 1388 "In dem Satelbach", 1460 "An dem
Puchel ze Satelbach", 1431, 1476 "Auff dem Puchel", 1521
"An dem Puechl". Diese Benennung stimmt mit der örtlichen Lage
desselben, oberhalb des Sattelbaches am Fuße des Hetzenberges überein. - Es
umfaßte also das 1254 von Heiligenkreuz am linken Ufer des Sattelbaches
erworbene Gebiet das Hochegg = Halterriegel, das Haidfeld mit dem Mansus Nr. 8
und den Mansus Nr. 16 mit dem angrenzenden Feld, später Fischerfeld genannt.
Das
Fischerfeld hat seinen Namen von einem 1388 genannten Grundholden
"Jacobus Piscator" (Jakob Fischer), der von einer Hofstätte jährlich
53 Pfennig zu Michaeli zinste. Er war vermutlich Fischer des Klosters
Heiligenkreuz im Dorfe Grub.
Doch blieb dieser Besitz nicht unangefochten. Niklaß, der Esel von
Bockfließ, erhob zu Beginn des 14. Jahrhunderts Ansprüche "vm ein holtz,
daz geheizzen ist, an dem Hohe Ekke", also auf den Wald am Hochegg, mußte
aber am 12.II.1301 vor dem Landrichter Österreichs, Ulrich von Wolkersdorf, für
sich und seine Brüder zugunsten der Abtei Heiligenkreuz verzichten. Demnach
war auch damals noch der heutige Halterriegel bewaldet, vermutlich der erste
Gemeindewald des Dorfes Grub. Erst nach diesem Zeitpunkte kann er in die
jetzige Hutweide umgewandelt worden sein. Ein gleicher Fall der Umänderung
des Gemeindewaldes und zwar durch Brandrodung in Kulturland findet sich im
nahen Sittendorf, wo der 1136 erweisbar zum Dorfe gehörige Wald vor 1431 in
Wiesengrund umgestaltet worden ist. Die
zweite Grunderwerbung des Klosters Heiligenkreuz im Ortsbereiche Grub,
linksseitig des Sattelbaches, erfolgte am 12.V.1270. An diesem Tage verkaufte
Rapoto von Wildegg, necessitatis indigentia, wie die Urkunde ausdrücklich
vermerkt, den Wald Mitterhard an das
Kloster. Er hatte ihn vorher von Rapoto von Ober-St. Veit bei Wien gegen
anderen Besitz eingetauscht. Heiligenkreuz zahlte dafür ein Talent Silber und
ein Maß Gerste. 30 Jahre später, am 31.V.1300, gab Rapoto der Jüngere, der
Sohn des Verkäufers, der 1270 außer Landes gewesen war, seine Einwilligung
hiezu. Der Mitterhard ist identisch mit jenem heutigen Heiligenkreuzer
Forstanteil auf dem Hetzenberg, der sich innerhalb der Gemeindegrenzen Grub
befindet. Das entscheidet die lokale Angabe der ersten Urkunde vom 12.V.1270 "silva, que vulgo Mitterhard dicitur, metis silve sue prope Grub
contigua". Die
"Silva sua" ist der Wildegger Wald auf dem Hetzenberg, in der Grub
angrenzenden Ortsgemeinde Dornbach, der erst am 1.II.1868 durch den von
Heiligenkreuz getätigten Ankauf der Feste und Herrschaft Wildegg an letzteres
kam. St. Veiter oder Wildegger Waldbesitz am rechten Ufer des Sattelbaches
innerhalb der Ortsgemeinde Grub ist ausgeschlossen, da das dortige Klosterland
lückenlos 1177 und 1188 aus babenbergischem Allod an Heiligenkreuz gekommen
war. Der Mitterhard oder Hetzenberg findet sich im 16. Jahrhundert als
Gemeinholz des Dorfes Grub, so 1563 und 1572. Er muß dieser bereits vor 1431
zur Nutznießung überlassen worden sein, da sein Name in diesem Jahre unter
den aufgezählten Klosterhölzern des Hinteren Forstamtes fehlt. Wann und auf
welche Weise er vom Kloster wieder eingefordert worden ist, ließ sich nicht
ermitteln. Doch ist er 1763/64 wieder im Besitz des Stiftes. Die
Ankäufe 1254 und 1274 durch Heiligenkreuz haben die Grenzen der heutigen
Ortsgemeinde Grub am linken Ufer des Sattelbaches festgelegt. Das Gebiet ist
also teils von den Ministerialen von Gaaden, teils über die
Altenburg-Wildegger aus den Händen der Ober-St. Veiter an die Cisterce
gekommen. Die engnachbarliche Lage von Gaadener und Ober-St. Veiter
Streubesitz in diesem Raum läßt verwandtschaftliche Beziehungen beider
Geschlechter annehmen. Da aber Grub durch den Stammbesitz der Wildegger in
Dornbach, Lindenhof, Frotzenberg und Sittendorf gegenüber dem entfernteren
Gaaden abgeriegelt ist, dürfte es ursprünglich ganz im Besitze der
Ministerialen von Sittendorf-Wildegg gewesen sein. Der Umstand, daß Wildegg
noch 1368 ein Drittel Zehent in Grub bezieht und dort Gültenbesitz innehat,
erhärtet diese Annahme. So gehörten das Haus Grub Nr. 14 (heute Fam. Grimm), der zu Grub gezählte abgekommene "Kerschenhof"
oberhalb des Fischerfeldes, wie eine öde Hofstätte auf der Kuppe des
Hetzenberges, 1563 "Hecher" genannt, zur Grundherrschaft Wildegg. Und
nun zum rechtsseitig des Sattelbaches gelegenen Gebietes der Ortsgemeinde
Grub. Dieses kam nicht durch Kauf, sondern durch umfangreiche Waldschenkungen
des landesherrlichen Geschlechtes der Babenberger an Heiligenkreuz. Der überwiesene
Wald blieb aber nicht in seiner ursprünglichen Ausdehnung erhalten, er wurde
zwischen 1133 und 1203 von den Mönchen und Konversen des Klosters auf weite
Strecken hin, vor allem in der Tallandschaft des Sattelbaches, urbar gemacht.
Die Kultivierung erfolgte in der herkömmlichen Art durch Schlag- oder
Brandrodung. Diese Tatsache ist sowohl durch den Kontext der einschlägigen
Schenkungsurkunden wie durch die im Gemeindegebiet Grub erweisbaren
Rodungsnamen gesichert. Es
ist nun zunächst festzustellen, welche Heiligenkreuzer Babenbergerurkunden in
den Raum Grub fallen, ob und welche Rodungen in dem ihnen entsprechenden
Umkreis begegnen. Die
erste Urkunde, die hier in Betracht kommt, ist der Stiftbrief Heiligenkreuz
1136. Sein Gemärke führt durch das Gebiet der heutigen Ortsgemeinde Grub. Es
ist jene Strecke, die im Sattel Privathon - Hausruck-Kirchleiten, an der
heutigen Grenze der Gemeinden Grub - Alland beginnt und im Wege zwischen
Alland - Grub zum Sattelbach herabgeht, so zwar, daß das letzte Glied
derselben jener Hohlweg bildet, der heute vom Hause Grub Nr. 4 (heute
Fam. Butler) zur Kirchleiten emporsteigt. Das
Gebiet östlich dieser Linie, nämlich die Ostabdachung der Kirchleiten und
der angrenzende Mühlgraben, stammt somit aus dem Fundationsgebiet
Heiligenkreuz 1133 und die hier einschlägige Urkunde ist der Stiftbrief des
Klosters 1136. Dieses Gebiet wird abgegrenzt im Norden gegen die Ortsgemeinde
Heiligenkreuz durch den Sattelbach, im Osten gegen dieselbe durch den
Scheibenbügl, im Süden gegen die Ortsgemeinde Alland durch das Gemärke des
Stiftsbriefes, im Westen durch die festgelegte Linie. An
die Gemeinde Grub kam dieser Teil des Fundationsgebietes Heiligenkreuz durch
die Eingliederung der Mühle im Mühlgraben1). Diese heute
abgekommene Mühle, bis 1576 in Gang2), war ursprünglich Hofmühle
der Heiligenkreuzer Grangie Neuhof im Raum Sattelbach - Scheibenbügel,
1293/94 erstmals genannt. Nach
Auflassung des klösterlichen Eigenbetriebes daselbst wurde die Mühle bäuerliches
Zinslehen, dem Klosteramtmann in Grub unterstellt; sie kam mit den Hausgründen,
d.i. dem Mühlgraben, zur Dorfgemeinde Grub. Damit vollzog sich die Abspaltung
eines Teiles des Fundationsgebietes von demselben. Der Mühlgraben ist
Rodungsland, er heißt noch 1431 und 1453 "Kammerreyt", 1521 "Kammergereuth".
Daß Heiligenkreuz hier gereutet, ergibt sich indirekt aus dem Zehentprivileg
des Diözesanbischofs Reginmar von Passau 1136 für das Kloster. Darin ist
vermerkt, daß die Mönche innerhalb des Fundationsgebietes Neugereute
angelegt haben und noch werden anlegen müssen. Da
durch das Privileg ein Rechtszustand, nämlich die Zehentfreiheit, festgelegt
werden soll, ist diese Stelle wörtlich zu nehmen. Rodungsarbeit aber war
innerhalb des Gründungsgebietes nur im Westen, gegen das spätere Grub hin,
nicht aber im Osten notwendig. Dort begegneten schon vor der Gründung des
Klosters Siedlungen, im Nordosten desselben Volhenuelde-Füllenberg, im Südosten
Brungesuelde-Preinsfeld, im Zentrum der Fundation jener Ort, der bisher
Sattelbach geheißen hat, die heutige Waldparzelle "die Wieden", im
Zwiesel Blochgraben-Sattelbach auf dem Kohlmaiß,
und das in der Grenzbeschreibung des Stiftbriefes genannte und dann
abgekommene Muchersdorf. Es lag im Westen des neugegründeten Klosters,
zwischen Heiligenkreuz und Siegenfeld, bei dem sogenannten Weißen oder
Bernardikreuz. Die Gegend ist heute Hochwald, den die ersten Mönche von
Heiligenkreuz als natürliche Klausurmauer gegen Gaaden und Siegenfeld
vorgeschoben haben. Dort jene Neugereute zu suchen, von denen das
Reginmarprivileg berichtet, wäre verfehlt. Diese sind vielmehr im Westen des
Klosters zu suchen. Die Mönche dringen, wie im Folgenden dargelegt wird,
Sattelbach aufwärts in den Wald vor, die Rodung Kammerreit-Mühlgraben, vor
1136, ist die erste Etappe hiezu. 1)
Erstlingsnennung desselben 1388. De pratro iuxta Mülgraben. 2)
Erstlingsnennung 1388 Niclas Mülner de molendino. 1431 "Peter Mülner
½ lehen ist ain mül". Während das Kämererbuch
1431 die Inhaber der Gruber Lehen im 15. Jh. bringt, fehlt für die Mühle das
entsprechende Blatt. Doch
finden sich die Gruber Müller im Grundbuch Pfaffstetten 1435 als Inhaber der
Weingartenried Haychogl. So 1435
"Peter Mullner von Grueb", 1453 "Symon Mullner von Grueb",
ohne Datierung 2. Hälfte 15. Jh. "Christian
Mullner
zu Grub", "Erhart Mullner von Grueb", "Andre Mullner und
Pangratz Mulner von Grub". Am 15.XII.1507 erhalten
Andre Mulner von Grub, seine Söhne Christian und Joring Gewähr eines Lehens
in Pfaffstetten, das sie von Andre
Kroner erkauft haben. Nach 1520 hat die Hausgründe der Mühle Michel
Lutzenhauser, Grub Nr. 9. Bei diesem Lehen
bleiben sie bis 1683. Am 15.XII.1690 erhält sie Philipp Moßer, Richter in
Grub Nr. 7. Zu Nr. 7 (heute Fam. Petzwinkler)
gehörten diese noch heute, die Gruber Mühle ist also zu Beginn des 16. Jh.
verödet. Doch muß sie später wieder
in Betrieb gewesen sein. 10.III.1576 findet sich im Testament des Urban
Gummerer (Grub Nr. 8) ein Aktivposten
für "Hanns Müllner am Mühlgraben". Es
folgt nun das Gruber Gemeindegebiet, das westlich der Fundationsgrenze liegt
und mit dem Gruber Stiftsforst wie dem Siedlungsraum der heutigen Rotten
Lerchenfeld, Ameisbügl, Buchelbach und Gföhler flächenmäßig den größten
Teil derselben bildet. Dieses wurde durch zwei erweisbare Schenkungen des
Babenberger Herzogs Lepold V. der Cisterce übergeben und durch genau fixierte
Grenzen gegen den herzoglichen Wald, den heutigen Staatsforst ausgemärkt. Die
Gemarkungen bilden heute noch die Grenzen der Ortsgemeinde Grub gegen die
Nachbargemeinden Sulz-Wöglerin, Klausen-Leopoldsdorf und Alland,
streckenweise auch die Grenzen des Gerichtsbezirkes Mödling gegen den von
Baden. Die
erste Schenkung umfaßte den Hausruck, d.i. die heutige Kirchleiten,
Saichgraben, Mitterspitz, Stockerin, Ameisbügl, Groß- und Kleinhabelsberg
und die Gegend der heutigen Gföhler. Sie erfolgte nach dem 13.I.1177 und
wurde erstmals nach der Schenkung und zum zweiten Male am 31.V.1188
beurkundet. Die letzte undatierte Beurkundung ist in Doppelausfertigung
vorhanden. Über die Grenzen dieses eingewiesenen Gebietes wurde bereits an
anderer Stelle ausführlich gehandelt. Die
zweite Schenkung erfolgte am 31.V.1188 in Mautern auf jenem Landtaiding, an
welchem Herzog Lepold V. die große Kreuzreliquie übergab. Sie umschloß das
heutige Forstrevier am Roßgipfel und Kronawettkogel, das sich anschließend
an das Schenkungsgebiet 1177 keilförmig gegen die aus Klausen-Leopoldsdorf
kommende Schwechat vorschiebt. Ihr Gemärke beginnt bei der
"Geschriebenen Buche", geht zur Quelle des Weidenbaches, herab zur
heutigen Weidenbachklausn, den Weidenbach entlang bis zu jenem Waldweg, der
auf den Vorderen Haag in der Ortsgemeinde Klausen-Leopoldsdorf führt. Die
Urkunde 1188 bringt diesen Grenzabschnitt wie folgt: "Abhinc
(Wurzwallen) per viam descendentem et ducentem ad fontem rivuli qui vocatur
Butenbach et per descensum revuli usque ad semitam venientem de strata et
ducentem ad montem qui vulgo dicitur Hagge". Hier biegt der Verlauf
der Grenze in einem spitzen Winkel gegen Nordosten ab. In diesem Zwiesel liegt
die sogenannte Schederwiesen, 1388 als "pratrum in Pavtenpach"
erstmals bezeugt. Dann steigt das Gemärke stark bergan. Die aufsteigende
Grenze zwischen dem Kronawettkogel und dem heutigen Staatsforst am Sagberg
verläuft in einem tiefen Rinnsal, 1572 Roßgraben genannt, auf den Sattel
zwischen Roßgipfel und Sagberg in die Waldabteilung "Brennt Holz".
Diese führt hinab zum Hanifbach. Auf dessen linkem Ufer liegt die
Waldabteilung "Brennt Maiß". Beide sind identisch mit der Rodung
"Rotenbrant" 1188. Vom Hanifbach geht das Gemärke zum "Breiten
Anger" und damit zur Schenkungsgrenze von 1177. Damit sind beide
Babenberger Schenkungen örtlich festgelegt. Waren
nun diese rechtsseitig des Sattelbaches gelegenen Gebiete der herzoglichen
Schenkung 1177 und 1188 der Kultur erschlossen und besiedelt? Die Urkunden
verraten nichts. Doch bringen sie in ihren Grenzbeschreibungen die Namen von
Rodungen, deren Anlage vor Ausstellung der Diplome anzusetzen ist. Diese
Rodungen finden sich unmittelbar am Gemärke des Schenkungsgutes, umschließen
es ringförmig. Von Osten nach Westen, Roneh 1188, Rotenbrant 1188,
Holarbrante 1177, das heutige Totenkopfangerl am Roßgipfel, das Fossatum
Monachorum, die Münichau, die heutige Gföhler, eine breite Au, nach den
Heiligenkreuzer Mönchen benannt vor 1177, zweifellos deshalb, weil sie das
Tal vor diesem Zeitpunkt der Kultur erschlossen haben. Es
ist kaum anzunehmen, daß das Hinterland dieser Grenzwiesen, ausgesprochener
Schlag- und Brandrodungen 1177 und 1188 Hochwald gewesen sei. Vielmehr setzen
diese Waldwiesen an der Peripherie, heute mit Ausnahme der Münichau wieder
aufgeforstet, einen vorhandenen Kulturkern voraus, von dem aus sie angelegt
worden sind. Dazu kommt, daß beide Urkunden 1177 und 1188 ein ausdrückliches
Rodungsverbot für Heiligenkreuz enthalten: "nequaquam
exstirpetur, ut non exstirpetur", es darf nichts mehr ausgereutet
werden. Zugleich wird die Anlage von Schweigen und Waldzeideleien untersagt.
Man sieht, der Herzog, Inhaber des Jagdbannes, will im Interesse des
Waidwerkes das Vordringen der Rodung und der Waldnutzung durch
landwirtschaftliche Betriebe unterbinden. Diese Tatsachen setzen voraus, daß
Heiligenkreuz bereits vor 1177 und 1188 in den abgegrenzten Gebieten, ja
vielleicht über deren Grenzen hinaus, eine intensive Kulturtätigkeit
entfaltet haben muß. Eine Bestätigung dessen bietet die Topographie des
heutigen waldfreien Gruber Gemeindegebietes mit seinen Rodungsnamen. Neben
dem schon bekannten Kammerreit-Mühlgraben findet sich an der Nordseite des
"Husruche", also auf der Gruber Hochwiesen und Kirchleiten, 1431
"daß Groß Grewt unterm Hausruck". Dieser heute verschollene Name
lebt lange fort in der "Reutwiese", die von 1445 bis 1831 zu dem
Lehen Grub Nr. 13 gehört. Das große Gereut aber ist die Gruber Kirchleiten,
die somit Rodung ist. Neben dieser Schlagrodung findet sich, allerdings erst
1700 grundbücherlich faßbar, zwischen Winkelberg und Ameisbügl, eine
Brandrodung "der Prandt" oder das "Brändl", neben dieser,
bereits 1388 bezeugt, die Schlagrodung "Amayshauffen", der
Siedlungsraum der späteren Rotte Ameisbügl, und am Ameisbügl 1431 "das
Rewt in der langen Wiesen". Damit reiht sich eine Rodung neben die andere
vom Mühlgraben bis nach Buchelbach. Dazu kommt noch die "Stockherin",
oft auch "Große Stockherin" genannt, die landschaftlich malerische
Wiese längs dem Grenzweg 1177, dann die "Kleine Stockherin beim
Mitterspitz", beide Schlagrodungen. Diese Flurnamen erweisen, daß das
rechtsseitig des Sattelbaches gelegene Gruber Gebiet Rodungsland ist. Da
das Dorf Grub am linken Ufer desselben erst vor 1242 begegnet, die
Babenbergerurkunden 1177 und 1188 die Exstirpatio verbieten, steht fest, daß
das rechtsufrige Gruber Gebiet nicht von der Gruber Holden, sondern vom
Kloster Heiligenkreuz, und zwar schon vor 1177 urbar gemacht worden ist.
Demnach beinhalten die Privilegien von 1177 und 1188 nicht
Erstlingsschenkungen, sondern Abgrenzungen eines ehemaligen Waldlandes, das
die Cistercienser vor diesem Zeitpunkte der Kultur gewonnen haben. Das
Privilegium 1177 erfordert aus diesen
Prämissen eine bereits früher vollzogene Landschenkung der Babenberger im
heutigen Gruber Gebiet an die Cisterce. Zu diesem Schlusse drängen auch die
Grenzbeschreibungen beider genannten Urkunden. In keiner schließt der Ring
der Gemarkung. Urkunde 1177 beginnt die Grenzbeschreibung am Hausruck, beendet
sie in der Münichau, im Waldsattelbach und schließt mit der Angabe: "per
ipsius quoque descensum usque in campun". Der Campus, das offene
Kulturland, im Gegensatz zum Waldgebiet, wird als bekannt vorausgesetzt. In
der Urkunde 1188 fehlt die Nordgrenze überhaupt, vom Campus ist keine Rede,
die Grenzen bilden auch hier keinen Kreis, sondern einen weiten Bogen, der in
der Münichau beginnt und am Hausruck endet. Das fällt um so mehr auf, als
gerade an dieser Grenzzone im Norden Klosterbesitz und Ministerialenbesitz
(Wildegger und Gaadener) aneinanderstießen, Unklarheiten des Gemärkes aber
Streitigkeiten zur Folge haben mußten. Mit welcher Sorgfalt hatte Herzog
Heinrich II. bei der Schenkung Siegenfeld ca. 1166 dieses Gut gegen den Besitz
der Ministerialen von Arnstein abgegrenzt. Die scheinbar natürlichste Grenze,
die tiefe Talfurche der Schwechat, ist namentlich angeführt, während die übrigen
Grenzen als ortskundig übergangen werden. So muß denn auch die Nordgrenze
des Gruber Gebietes vor 1177 anläßlich der Erstlingsschenkung festgelegt
worden sein. Dagegen ließe sich einwenden, die 1177 genannte und unbestimmt
lange Strecke "per ipsius quoque descensum usque in campum" ist eben die
Nordgrenze, nämlich der Lauf des Sattelbaches bis zu seinem Eintritt in das
Fundationsgebiet von 1133. Dann wären Campus und Fundationsgebiet
gleichzusetzen. Dagegen spricht aber die Rodungsklausel der Urkunden 1177 und
1188 und die vierte Babenbergerurkunde, die örtlich in das Gruber Gebiet fällt,
von der nun gesprochen werden soll. Am
28.III.1203, Heiligenkreuz, bestätigt Herzog Leopold VI. die Schenkung seines
Vaters, Herzog Leopold V., an das Kloster, bestehend aus einem Wäldchen am
Sattelbach gelegen, das jener diesem ad pratrum exstirpandum übergeben hatte.
Die bisher nie versuchte Lokalisierung der Silvula erhärtet die Tatsache der
Mönchsordnung im Gruber Gebiet, klärt die Frage und schließt sie ab. Das Wäldchen
findet sich begreiflicherweise nicht am Sattelbach innerhalb des
Fundationsgebietes, weil dieses lückenlos in den Besitz der Neugründung übergegangen
ist, auch nicht in Grub, rechtsseitig des Sattelbaches innerhalb der Grenzen
1177 und 1188, weil nach dem Bericht der Privilegien Babenbergische
Besitzenklaven ausgeschlossen sind. Es ist nur an einer Stelle örtlich möglich,
in Grub linksseitig des Baches, in der heutigen Rotte Buchelbach. Dort greift
die Orgsgemeinde Grub, die alte Grundherrschaft Heiligenkreuz auffällig über
den Sattelbach, die Grenze 1177 hinüber und umfaßt in der Talsohle weites
Wiesenland. Vom Sattelbach, der an dieser Stelle durch den Klein-Habelsberg
gegen Nordosten abgedrängt wird, ist es von zwei Seiten wie von den Schenkeln
eines Dreiecks umschlossen, entsprechend der Angabe der Urkunde 1203, "iuxta
fluvium, qui vocatur Satilbach". Hier ist die Silvula dieser Urkunde,
deren deutsche Bezeichnung "Buchel" der durch sie durchfließende
kleine Buchelbach überliefert hat, zu suchen. Die hier getätigte Rodung
bezeugt der 1643 für diese Wiese gebräuchliche Name "Reithwüßen",
der angrenzende "Reitlgraben" und "Reutelsberg". Hier
wurde also zwischen dem 31.V.1188, der letzten datierten Waldschenkung Herzog
Leopold V. an Heiligenkreuz, und dem 31.XII.1194, dessen Todestage, gerodet.
Dabei muß zugleich das rechtsseitige Ufer des Sattelbaches im heutigen
Buchlbach urbar gemacht worden sein, das 1177 noch Wald ist. Denn das Fossatum
Monachorum, das Gföhlertal, mündete damals in den Waldsattelbach, der
zweifellos deshalb so hieß, weil er noch durch ein Waldgebiet floß.
Auffallenderweise hat hier Herzog Leopold V. das in den Urkunden 1177 und 1188
eingeschärfte Rodungsverbot aufgehoben. Der Grund dafür liegt offen. Es
handelt sich bloß um eine Silvula, die er ad pratrum exstirpandum schenkt.
Damit aber liefert die Urkunde 1203 indirekt den Beweis, daß der Campus der
Urkunde 1177 unmittelbar vor dem Wäldchen, also vor dem Sattelbachknie im
heutigen Buchelbach zu suchen ist. Hätte nämlich der Campus erst im
Fundationsgebiet, im Mühlgraben, begonnen, so müßte vor 1194 die ganze vier
Kilometer lange Gruber Tallandschaft bewaldet gewesen sein, das ergäbe eine
Silva und die Urkunde müßte von einer Pars silvae, nicht aber von einer
Silvula sprechen. So aber liefert ihr Kontext und die Angaben der Urkunden
1177 und 1188 folgendes Bild: 1177 ist das Fossatum Monachorum, die Münichau
oder Gföhler bereits gerodet. Sie liegt als ca. 2 km lange Wieseninsel im
unberührten Westwald. Von der gleichfalls vor 1177 gerodeten Gruber Talsohle
ist es aber noch abgeriegelt durch den Wald in Buchelbach. Die Verbindung
beider Rodungen konnte nur durch Fällen der 1203 bestätigten Silvula
hergestellt werden, weil hier rechtsseitig des Sattelbaches der
Klein-Habelsberg den Zugang vom Campus zum Fossatum Monachorum abschloß. Mit
der Rodung in Buchelbach war schlagartig das Tal des Sattelbaches von den
Klostermauern in Heiligenkreuz bis hinein in die Gföhler waldfrei, nicht nur
das, der Weg von der Cisterce bis dorthin, bis hinab in die heutige
Weidenbachklause verlief auf Klostergrund. Darum die Wichtigkeit einer Bestätigung
der Schenkung durch den Sohn des Schenkers, den Herzog Leopold VI. Die Urkunde
1203 aber mit dem Bericht über die Rodung der "Silvula", des
Buchels, vermitteln präzise den Endtermin der Rodungstätigkeit der Cisterce
Heiligenkreuz innerhalb der Ortsgemeinde Grub. Damit
ermöglichen uns die Urkunden von 1177 und vom 13.V.1188, mit den
Brandrodungen am Rande ihrer Schenkungsgrenzen, mit dem Rodungsverbote, mit
dem Verbote, weiterhin Schweigen und Waldzeideleien aufzustellen, das sichere
Ergebnis, daß innerhalb ihres Gebietes bereits vor ihrem Ausstellungstermin
Heiligenkreuz kulturell tätig gewesen ist. Dieses Ergebnis bestätigen die im
Kulturgelände Grub erweisbaren Rodungsnamen und die Urkunde 1203 mit dem
Bericht der Reutung der "Silvula" im heutigen Buchelbach. Letztere
Ortsbezeichnung bestätigt, daß der Campus der Urkunde 1177 dort, nämlich am
Sattelbachknie neben dem Klein-Habelsberg begann, folglich das Gruber Tal vor
diesem Zeitpunkte bereits urbar gemacht worden war. Daß hier die Konversen
der Abtei Heiligenkreuz, nicht Grundholden des erst nach 1254 angelegten
Klosterdorfes Grub die Rodungen durchführten, ergibt sich aus der Tatsache
cisterciensischen Eigenbetriebes während des 12. Jahrhunderts und aus dem
Kontext obiger Urkunden. Es
soll nun jene Zelle lokalisiert werden, von der aus das Gruber Tal kultiviert
worden ist. Wegen
der weiten Entfernung des Klosters von den landwirtschaftlichen Arbeitsstätten
darf hier an Ort und Stelle ein G
r a n g i e , das ist ein klösterlicher landwirtschaftlicher Eigenbetrieb,
von Laienbrüdern betreut, vorausgesetzt werden. Die Grangien der Cisterce
Heiligenkreuz während des 12. Jahrhunderts finden sich namentlich in den
Privilegien der Päpste für das Kloster, so am 27.II.1140 Innozenz II.,
7.IX.1185 Luzius III., 4.IV.1187 Urban III. Für den Wienerwald kommen hiefür
in Betracht die Höfe zu Preinsfeld, Füllenberg, Sulz, Siegenfeld und zwei
mit dem Namen Sattelbach, deren örtliche Lage ganz in Vergessenheit geraten
war. Einer derselben konnte östlich von Heiligenkreuz am Ufer des
Sattelbaches bei Sattelbach Nr. 4 lokalisiert werden. Da dieser auch der
"Unterhof" hieß, ist dessen gleichnamiges Gegenstück, "der
Oberhof", oberhalb des Klosters, also westlich von demselben, in der
Gegend Grub, gleichfalls am Sattelbach, zu suchen. Zwei
Möglichkeiten kommen hiefür in Betracht: Die
erste ist der bereits genannte Neuhof
am Scheibenbügel neben dem Gruber Mühlgraben, im Gebiet der Ortsgemeinde
Heiligenkreuz, hart neben der Gruber Gemeindegrenze, erstmalig genannt 1293/94
im Gültenbuch als Nova Curia. Später begegnet er meist als Bezeichnung eines
Grundstückes. So 1431 "Wissen genannt der Neunhof", daneben Grundstücke
"Im Stainpuchl gelegen ob Neunhof", "Ein tagwerich nehmen des
Newnhof", "Wismad neben des Newnhof", 1472 "Das rewttl
gegen Newnhoff", "Wissen genannt der Neunhoff". Alle diese
Grundstücke sind im 15. Jahrhundert Überlände der Grundholden von Grub und
Preinsfeld, zeigen den Tiefstand wirtschaftlichen Eigenbetriebes des Klosters,
damit den Verfall des Neuhofes. 1589 wird Holz gehackt "bey den Neyhoff
bey einer wiessen auff der oxenhald". 1640 werden "am Neuhoff gegen
Grueb" Brennscheiter gehackt. 1650 wird ein Graben in der Wiese "die
Neuhoff genandt" gereinigt. Zum Lehen Grub 13 gehörten von 1431 bis 1831
drei Tagwerk Wiesen im Neuhof. Auch zum Hause "Privithon" Nr. 11,
heute Heiligenkreuz Nr. 34, gehörten Gründe am Neuhof. So hat der dort
behauste Hans Platzer 1750 Grund "am Neuhoff und beym pach gelegen",
1770 Maria Wimmerin daselbst Wiesen "bey den bach an Neuhoff",
23.VII.1826 kauften Georg und Maria Hirschhofer, Heiligenkreuz, mit dem Hause
Nr. 34 zwei Wiesen "am Neuhof beim Bach". Es sind das die
Grundparzellen 213 und 210, Katastralgemeinde Heiligenkreuz, neben dem
Sattelbach, oberhalb der Gruber Wasserwehr. Dazu gehört heute auch die
angrenzende Parzelle 216, die im 19. Jahrhundert vom Hause Grub Nr. 14 an
Heiligenkreuz Nr. 34 gekommen ist.3) Diese dürfte vor 1831 mit den
Wiesen am Neuhof bei Grub 13 identisch sein, müßte dann nach diesem
Zeitpunkte an Grub 14 gekommen sein. Die entsprechenden Kaufverträge ließen
sich nicht ermitteln. Daß Parzelle 216, das heutige "Winter Böhndl",
die Stelle des mittelalterlichen Neuhofes ist, ergibt sich aus Bodenerhebungen
im Wiesengrund, aus der Nachbarschaft der abgekommenen Klostermühle im Gruber
Mühlgraben, daraus, daß die den Parzellen 216, 213, 210 gegenüberliegenden
stiftlichen Gründe heute noch "Hofwiesen" heißen. Hof, Hofmühle,
Hofwiesen bilden eine wirtschaftliche Einheit. Damit ist die frühere Existenz
eines in der Gegenwart gänzlich vergessenen Klosterhofes westlich von
Heiligenkreuz vor 1293/94 erwiesen und seine örtliche Lage festgestellt. Gegen
die Annahme, der Neuhof sei die westliche Grangie Sattelbach des 12.
Jahrhunderts zeugt aber sein Name "Nova Curia", wie auch die späte
Erstlingsnennung am Ende des 13. Jahrhunderts. Außerdem liegt er an der
Grenze des Gruber Rodungsgebietes in der Mitte zwischen Heiligenkreuz und
Grub, und nicht im Rodungsgebiet selbst. Die
zweite Möglichkeit zur Lokalisierung des gesuchten Hofes Sattelbach ist
folgende. Im Urbar 1388 in den Grundbüchern 1431, nämlich Altvater,
Grundbuch Waldmark, Kämmererbuch, Pan-Punkten-Grundbuch, findet sich in Grub
eine Häusergruppe, die örtlich gesondert vom mittelalterlichen Straßendorf
Grub liegt und den auffallenden Namen "Im Sattelbach" führt. Es
sind das fünf Lehen: Grub Nr. 16 am linken Ufer des Sattelbaches, schon
bekannt als "Mansus" der Urkunde 1254. Bei diesem Lehen ist zwar
obige Ortsbezeichnung erstmals, nämlich 1388, erweisbar, als Hauptträger
derselben aber, also als Ort "Sattelbach", begegnen durch das
15.-16. Jahrhundert vier ursprüngliche Viertellehen am rechten Ufer des
Sattelbaches, hart an dessen Ufer. Sie liegen also nicht auf ehemaligem Gebiet
der Gaadener, sondern auf Klosterland, und zwar als einzige Siedlung im
mittelalterlichen Grub auf denselben. Es sind die heutigen Häuser Grub Nr.
17, Nr. 18 und zwei Viertellehen neben diesen, die aber 1477-1488 in den
Ungarkämpfen abgekommen sind. Sie werden im folgenden mit A und B bezeichnet.
3)
Mitteilung F. Rattenschlager, Heiligenkreuz Nr. 34. Die Parzelle 216 heißt
nach dem Familiennamen "Winter"
Grub 14 heute "Winter Böhndl".
Damit wurde der alte Name "Neuhof" verdrängt. Den
Erweis des örtlichen Sondernamens "Sattelbach" erbringt die Liste
derselben, die zu diesem Zwecke hier gebracht wird:
Nr. 17
Nr. 18 1831
Johann Brandl
1831 Jakob Krumböck 1767
Philipp Prändl
1774 Andreas Donhofer 1740
10.VII.1758 Johann Hölbl
1736 12.IV.-1758
Joseph Donhoffer 1738
27.IX. Johann Pezwinkhler
1702 20.V. Balthasar
Donhoffer 1702
2.VII. Johann Springer
1684 Berhard Rainer 1696
- 15.IV.1700 Thoma Kürchmayr
1623 - 1661 Thoma Schein 1666
- 1684 Mertho Kürchmayer
1617 19.IV. Berthlme
Schein 1647
13.XI.-1661 Veit Kürchmayer
1590 7.IV. Valtin preiß 1617
19.IV. Sebastian Khürmayer
1563 28.II. Peter
Sperckh 1563
28.II.- 7.IV.1590 Plaß Pichler
1557 7.III. Joachmi
Leyttner 1563
28.II. Gewähr: "aines viertellehen
1534 12.XII Volman
Reychel
gelegen im Satelbach"
1527 21.VII. Michel
Wiemer, Gewähr: 1534
13.XII. Matl Tegl. Gewähr: "eines
"ains viertllehen in Satlpach"
vierttl lehen gelegen im Satelpag"
1521 29.IV. Barbara
Schawnburgerin,
1521
28.IV. Wolfgang Gaisser. Gewähr:
Gewähr: "ains virtl lehen in Sattlpach"
"eines viertellehen gelegen in
Vor 1521 Wolfgang Schaumburger
Satlpach"
1494 4.VI. Veit
Prantner, Gewähr: "ains 1496
26.VI. Mert Gaisser
virtal lehen gelegen im Sattlbach 1471
Liendl Gaisser
zu Grueb" 1431
Liendl Gayssler "In Satelpach",
Vor 1494 Mathes Stikler
"Tzw Sattelpach", "de quartali
Nach 1431 Jorig Tegl
unius mansus". Dienst 60 Pfennige,
1431 Hans Tegl
3 Käse.
1388 Item Fridericus
filius eius (relicta Petrin) 1388
Relicta Petrin, de quartali Dienst.
de quartali 60 Pf. 3 Schilling Eier et
60 Pf. 3 Käse
ipse cum matre tres medias vecturas. Demnach
bildeten Nr. 17 und Nr. 18
vor 1388 ein halbes Lehen. Es
folgen A und B. Beide sind 1388 ein Halblehen, deren Inhaber Öttel Pernolt
ist. Ab 1431 ist es geteilt.
A
B 1431
Wolfgang Pernolt, de quartali unius
1431 Thamant zu
Satelpach, de quartali unius
mansi, 60 pf.
Mansi 60 pf. 1470
Wolfgang Pernolt zw Sattelbach
1453 Michel Thomas sun
von Sadelpach zte 1478
Jorig Fux zu Grueb Im Sattelpach
Grueb 1521
Obige Ohne Diensteintragung.
1571 25.XI. Paul im
Katt zu Satelpach
Das Lehen ist öde.
1521 Paul in Chat.
Dann vermerkt: "Vacat.
Habet Wolfgang Schaumburger"
(Nachbar Nr. 18) "zu vberlendt".
2. Hand: "Habet Colman Reichel" (Nr. 18) 1549
Nicht mehr verzeichnet.
1549 Nicht mehr
verzeichnet. Für
Grub Nr. 16 kommen hier folgende Eintragungen in Betracht: 1388 - Cholman in
dem Satelbach, 1460 "Larentz des Petern seling sun am Puchel - ains lehen
czu Grueb genant an dem Puchel zu Satelbach". Diese
Liste ermöglicht nun folgendes Resultat. Die Lehen Grub Nr. 16, Nr. 17, Nr.
18, die abgekommenen A und B führen die Ortsbezeichnung Im
Sattelbach, Zu Sattelbach, In Sattelbach zu Grub erweisbar für die Jahre
1388, 1431, 1453, 1460, 1470, 1471, 1478, 1494, 1521, 1527, 1534, 1590. Dabei
kann festgestellt werden, daß diese örtliche Bezeichnung an den Lehen Nr.
17, Nr. 18, A und B haftet, die auf Heiligenkreuzer Klosterland liegen, während
für Nr. 16 dieser Name nur zweimal erweisbar ist. Letzteres führt sonst
durchwegs den Hausnamen "Am Puchel". Es
muß darauf hingewiesen werden, daß bereits das Gültenbuch 1293/94 diese
Zweiteilung innerhalb des Ortes Grub überliefert, indem es ein "Superior
Grueb" und ein "Inferior Grueb" unterscheidet. Das erste ist
mit der Siedlung "Sattelbach" identisch, da es, von Heiligenkreuz
aus gesehen, oberhalb des Gaadnerischen Grub liegt. Somit bilden die Lehen Nr.
17, Nr. 18, A und B, die eigentlichen Träger des Namens Sattelbach, einen
Ortsteil für sich, der auf Grund seines Namens eine andere
Entstehungsgeschichte voraussetzt als das Dorf namens Grub linksseitig des
Sattelbaches. Er liegt, wie bereits betont, als einzige Siedlung des
mittelalterlichen Grub auf Heiligenkreuzer Gebiet, das bereits im 12.
Jahrhundert, spätestens 1177, dem Kloster gehört. Seine vier Viertellehen
1431 sind vor 1388 und 1293/94 Halblehen, die ursprünglich ein Ganzlehen,
einen Hof gebildet haben müssen. "Sattelbach in Grub" liegt außerdem
im Brennpunkt des Rodungsgebietes der Urkunden 1177, 1188, 1203 in echt
cistercienserischer Lage, in sumpfiger Talniederung. Ein Ort Sattelbach hier
erweisbar 1388-1590, findet sich aber, und das ist der entscheidende Beweis, während
des Mittelalters am Ufer des gleichnamigen Baches, außer hier in Grub nur
noch zweimal. Erstens das Stiftgut Sattelbach-Wieden 1133, bald nach diesem
Zeitpunkt abgekommen und verdrängt von der neuen Klosteranlage Heiligenkreuz,
es scheidet deshalb für unseren Fall aus; zweitens die schon bekannte Grangie
Sattelbach-Unterhof bei Sattelbach Nr. 11. Der Neuhof - Nova Curia liegt zwar
auch am Sattelbach, scheidet aber wegen seines Ortsnamens und seiner späteren
Erstlingsnennung 1293/94 für die Lokalisierung der zweiten Grangie Sattelbach
der päpstlichen Schutzbriefe 1140, 1185, 1187 aus. Für diese kommt nur mehr
das "Sattelbach in Grub" in Betracht, der gesuchte Oberhof, das
Gegenstück des Unterhofes. Er ist dem schon genannten "Superior Grueb"
von 1293/94 gleichzusetzen. Die zweite Grangie namens Sattelbach der Cisterce
Heiligenkreuz befand sich demnach im heutigen Orte Grub, an Stelle der
jetzigen Häuser Nr. 17 und Nr. 18. Da ein babenbergisches
"Sattelbach" vor Gründung der Cisterce an dieser Stelle nicht
erweisbar ist, muß sie von wilder Wurzel auf vom Kloster gegründet worden
sein. Nach den vorausgegangenen Feststellungen war sie Rodungsgrangie. Sie ist
der älteste Siedlungskern des Dorfes Grub. Nach
den vorausgegangenen Feststellungen ist somit die Erstlingsnennung der Grangie
Sattelbach-Grub der Aufstellungstermin der Schutzbulle des Papstes Innozens
II. für Heiligenkreuz, 27.II.1140., da in dieser beide Höfe mit Namen
Sattelbach zuerst begegnen. Die Gründung derselben muß demnach vor diesem
Zeitpunkte getätigt worden sein. Da der Hof Sattelbach-Grub außerhalb der im
Stiftbrief für Heiligenkreuz 1136 festgelegten Grenzen lag, muß in der
Zwischenzeit eine Landschenkung am Sattelbach im Gebiete des heutigen Grub an
Heiligenkreuz erfolgt sein. Da dieses Gebiet babenbergisches Allod war, kommt
als Schenker Markgraf Lepold IV., der Sohn des Stifters, in Betracht. Eine
diesbezügliche Schenkungsurkunde oder Traditionsnotiz ist nicht vorhanden.
Von dieser Zelle Sattelbach aus wurden demnach in der Folgezeit die Rodungen
im rechtsuferigen Gruber Gebiet angelegt, von denen bereits eingehend die Rede
war. Der Beginn dieser Arbeit ist also auch vor dem 27.II.1140 anzusetzen.
Demnach sind die Diplome Herzog Leopolds V. 1177 und 31.V.1188 formell zwar
Schenkungsurkunden, inhaltlich aber Bestätigungsurkunden eines
Walddistriktes, den sein Oheim, der Markgrad Leopold IV., der Cisterce zur
Rodung überlassen hatte, der innerhalb einer Generation von den Konversen der
Cisterce Heiligenkreuz der Kultur erschlossen worden war, jetzt aber gegen den
herzoglichen Eigenwald in zwei Etappen endgültig abgegrenzt wird. Die
Rodungswiesen der Urkunde 31.V.1188 außerhalb der Grenzen 1177 erhärten die
Annahme, daß die Anlage der Waldwiesen tief in den herzoglichen Bannwald
vorgerückt worden ist, daß nicht alle derselben dem Kloster ins Eigentum überwiesen
worden sind. Mit ihrem ausdrücklichen Rodungsverbot bezeugen beide Urkunden
das Ende der Reutungen auf dem Gruber Gebiete rechtseitig des Sattelbaches, während
die Urkunde vom 28.III.1203 das Ende derselben auf dem kleinen linksuferigen
Gebiet und damit den endgültigen Abschluß derselben feststellt. Damit
war die kulturelle Aufgabe der Grangie Sattelbach erfüllt. Da sie am
31.I.1210 im Privileg Innozens III. für Heiligenkreuz fehlt, dürfte sie um
diese Zeit aufgelöst worden sein. Sie wurde aber an einer anderen Stelle mit
verkleinerter Wirtschaftsbasis wiedererrichtet. Der schon bekannte Neuhof ist
die Fortsetzung von Sattelbach-Grub, sein Name setzt einen schon früher
bestandenen Hof voraus. Über die geschichtlichen Hintergründe dieser
Transferierung sind wir nicht unterrichtet. Den Anstoß hiezu dürfte die
gleichzeitige kulturelle Erschließung des links des Sattelbaches gelegenen
Gebietes durch die Dienstleute von Gaaden gegeben haben, die Errichtung der Höfe
in Grub Nr. 8 und am Puchel Nr. 16, der zwei Mansen der Urkunde 1254. Letztere
lag dem Klosterhofe in Sattelbach unmittelbar gegenüber. Vielleicht ist es
von hier aus zu Belästigungen oder Überfällen auf das Klosterland gekommen,
wie es die Schadenersatzgelder der Verkaufsurkunde Grub 1254 durchblicken
lassen. Der Erwerb des Gutes durch Abt. Pilgrim (1242-1249) beseitigte
zweifellos einen lästigen Besitznachbar und ermöglichte die schnelle
Einbeziehung der in Zinslehen umgewandelten Grangie Sattelbach in das neu
angelegte Dorf Grub, das als solches 1293/94 erstmals erweisbar ist. Damit
beginnt die Geschichte des mittelalterlichen
B a u e r n d o r f e s G
r u b. Die Grangie Sattelbach und die zwei Gaadener Höfe wurden unter Abt
Heinrich II (1249-1259) oder dessen Amtsnachfolgern durch neun Bauernlehen zu
einer Dorfsiedlung ausgebaut, die, weil hauptsächlich auf ehemaligem Gaadener
Grund gelegen, nicht Sattelbach, sondern Grub genannt wurde. Entsprechend den
früheren Besitzverhältnissen kennt das Gültenbuch 1293/94 ein Superior
Grueb = Obern Grueb, und Inferior Grueb = Unter Grueb. Ersteres zählt 2
Halblehen und 3 Hofstätten, letzteres 12 Hofstätten, wobei die an erster
Stelle genannten areae mit 80 pf. Dienst den beiden Curiae mit 83 pf. Dienst
von 1388, also den Mansen 1254, Grub Nr. 8 (heute
Fam. Bresolly) und 16 (heute Fam.
Bernhard) entsprechen. Außer diesen 12 Hofstätten in Inferior Grueb
finden sich im Gültenbuche 3 Hofstätten, die einmal zum Neuhof gehört
hatten. Unter den Überlendgründen begegnet als einziger namentlich
gebrachter ein Acker "in Anglo", d.i. Winkelacker im Saichgraben
zwischen Kirchleiten und Winkelberg (Klostergebiet vor 1177). Damit beginnt
die Besitznahme des Klosterlandes durch das auf ehemaligem Gaadener Grund
errichtete Dorf Grub. Das
zweitälteste Klosterurbar 1388 bringt neben 4 Öden 23 Hausgesessene,
darunter die zur Grangie gehörige Mühle im Mühlgraben. Erstmals finden sich
hier die Namen der Gruber Holden. Sie werden hier in der Reihenfolge des
Urbars wiedergegeben. Die vorangestellten arabischen Ziffern bezeichnen die
Nummern der heutigen Häuser, jener Bauernlehen, welche die Ungarkriege
1477-1488 überstanden und somit die Reste des mittelalterlichen Grub
darstellen.
Vielleicht
ist auch die Besitzstörung durch die Gebrüder Rapoto, Wichard und Heinricht
von Ober St. Veit (c
1203-1207) nach Grub zu lokalisieren, da der Hetzenberg in ihrem Besitz war. Die
Robot bestand aus 3 halben Fuhren im Jahr, nämlich für 8 Eimer Wein, 8
Metzen Weizen und ein Plaustrum Heu. Auffallend
groß ist im Urbar 1388 die Zahl der Überländgründe, nämlich 30, 7 Äcker
und 23 Wiesen. Mit Ausnahme eines Ackers "in dem Salichfeld" =
Haidfeld, finden sie sich auf ehemaligem Klostergebiet und erweisen damit die
aufsteigende Kurve der Besitznahme desselben durch das Dorf. Auf dem
Fundationsgebiet 1133: Minor Polan, Pratrum iuxta Mülgraben, Pratrum curie
Newhoff. Im 1177 abgegrenzten Gebiet: Neuzzgrewt, Pratrum Amayshauffen,
Pratrum in dem Säher, Rewtwis, In Anglo, Pratrum Chätzmös, Pratrum in dem
Mittergraben. Im 1188 abgegrenzten Gebiet: Pratrum in Pawtenbach. Im 1203
abgegrenzten Gebiet: Pratrum in dem Heygraben. Doch
noch einmal zu den Hausgesessenen des Dorfes Grub 1388 zurück! Die
Flurbezeichnung "Minor Polan" am Südabhang des Hocheggs gestattet,
hier jenen zweiten Ort names "Polan" zu suchen, der neben dem
gleichnamigen "Polan" = Pöllerhof, OG. Alland im ältesten
undatierten Zehentregister 1368 der Mutterpfarre Alland begegnet. Da "Polan"
slawisch ist, muß der Flurname in die vorkarolingische Zeit des Wienerwaldes
zurückreichen. In nächster Nähe findet sich auch in deutschen
Ortsbezeichnungen der Personenname eines Slawen, Priuentan und "Prievental".
Die erstere bezeichnet den Tann oder Wald, die zweite das Tal des Slawen
"Priva", vermutlich eines Großgrundbesitzers, dem die Gegend
westlich des späteren Heiligenkreuz in der Karolingerzeit gehörte. Die
Siedlung "Polan" 1368 ist identisch mit den drei Hofstetten in
Inferiori Grueb 1293/94, die einmal zum Neuhofe gehört hatten, wie auch den
drei vor der Mühle genannten Hofstätten des Urbars 1388. Die dort gebrachte
Ortsangabe "Elspet in der Leytten" ermöglicht ihre Lokalisierung
neben dem Büllacker, an Stelle des heutigen Macherwaldes. Dort befindet sich
auch eine Quelle, die als Hausbrunnen benützt werden konnte. Die Siedlung
Polan-Grub ist nur zwischen 1293 und 1388 bezeugt. In den Urbaren des Jahres
1431 fehlt sie. Ihre Gründe kamen wieder an das Kloster und damit zur
Gemeinde Heiligenkreuz. Nun
die Urbare des Jahres 1431, nämlich der Altvater, das Kämmererbuch,
das Grundbuch über die Waldmark.
Sie nennen, neben 3 Öden 22 Hausgesessene, wie folgt:
Die
Robot bestand in drei Fuhren, nämlich 8 Metzen Weizen von Wien, 8 Eimer Wein
von Talern, eine Heufuhre ins Kloster. Wie
der zweimal erweisbare Sippenname "Mitterndorfer" zeigt, muß für
einen Teil des Ortes 1431 die Bezeichnung "Mitterndorf" üblich
gewesen sein, zumal da "Liendl Mitterndorfer" auf Haus Nr. 15 (heute
Fam. Kranzl), also in der Mitte zwischen "Superior Grueb" und
"Inferior Grueb" sitzt. Letzterer Ortsteil aber heißt 1431
"die Gassen" ("In langen
gertten zu nachst der Gassen", "Tzw nagst der gassen"), und
der Inhaber des Hauses Nr. 11 (heute
Fam. Posseth), am Westende desselben, ein ehemaliges Einkehrgasthaus,
allgemein "Der Gassner" (12.XI.1437
hat der "Gassner zu Grueb" einen Weingarten den "Törl",
in Pfaffstetten). Die Gassen war ursprünglich ein zweizeiliges Straßendorf,
von dem heute nur mehr 4 Häuser, nämlich Nr. 8 (heute Fam. Bresolly), 9 (heute
Fam. Schoinz), 10 (heute Fam.
Brenner), 11 (heute Fam. Posseth)
vorhanden sind. Da das Haus Nr. 8 erweisbar der eine Mansus der Urkunde 1254
ist, ist somit die Gassen im Anschluß an dieses nach diesem Zeitpunkte
errichtet worden. Gleichzeitig oder nicht viel später ist die Anlage des
Mitterndorfes, eines unregelmäßigen Straßendorfes, bedingt durch die
Unebenheiten des Terrains, anzusetzen. Davon bestehen heute noch die Häuser
Nr. 13 (heute Fam. Fischer), 14 (heute
Fam. Grimm) und 15 (heute Fam.
Kranzl). Flurnamen
finden sich in den Urbaren 1431 folgende, die nur mehr teilweise lokalisierbar
sind: Mühlwis
..................................................................
Grub Grundp. Nr. 132 Wismad
neben des Newnhof ..................................
etwa Grundp. Heiligenkreuz Nr. 180, 181, 182 Wismad
bei dem Neunhof genant das Puchl .........
etwa Grundp. Heiligenkreuz Nr. 210, 213, 217, 218, 220 Schaympuchl
oder Scheibpuchl .............................
vermutlich Grundp. Grub Nr. 134 im Mühlgraben pey
dem Kammerreyt .............................................
Vgl. Grundp. Grub Nr. 122. Die große Wiese im Mühlgraben Wisen
in den Priventan Wismad
pei dem Aichprunn ..................................
nach Franz Macher im oberen Mühlgraben zu suchen im
Ainsidlgraben unter dem Wenigkalichpuchl ....
vermutlich Wenigkalichpuchl = Kleiner Privatonkogel,
Heiligenkreuz, Grundp. Nr. 227. Der Einsiedlgraben im
Dornbachtal kann hier kaum gemeint sein. Polanacker Grass
Grewt unter Hausrukh ..................................
Grub, Grundp. Nr. 149 auf der Kirchleiten. im
Sachet an dy Praitwisen .....................................
Grub, Grundp. Nr. 209. Sachet = Saichgraben Weydach
pey der Scheybelbis ................................
Weydach = Weirat. Grub, Grundpl. Nr. 73, 74. Demnach
müßte die Scheibelwiese die angrenzende Grundpl. Nr. 80
sein. Krautgarten
auf den Griessen .................................
vielleicht die späteren "Gemeingärten", Grub, Grundp. 82,
84, 86, 88, da diese am Ufer des Sattelbaches liegen.
Gries = flaches Ufer. Hinterwis
................................................................
Grub, Grundp. Nr. 90 Peunt
.......................................................................
Grub, Grundp. Nr. 63 Prünnwis
.................................................................
Grub, Grundp. 71, 75 in
langen gertten zu nachst der Gassen ..................
Grub, Grundp. 53/2, 60, 62 Haidfeld
..................................................................
Gründe an der Gemeindegrenze gegen Dornbach Salichfeld
................................................................
am Fuße des Hocheckes Winklwis Winklerin Winklacker
..............................................................
am Fuße des Winkelberges, Grub, Grundpl. 185, 186, 208 in
Greutlein .............................................................
Lage unbekannt Haslleiten
................................................................
Lage unbekannt Rotenregerl
.............................................................
Lage unbekannt auf
der Stickl ..........................................................
Lage unbekannt Sätzgraben
..............................................................
Lage unbekannt Wisen
zu Obern Grueb dy Erdredt .........................
Lage unbekannt Särwis
.....................................................................
Lage unbekannt Hinlwis
...................................................................
Lage unbekannt Hechgraben
............................................................
Lage unbekannt Wislein
pei den Hochenweg ..................................
Lage unbekannt Siechmaisterin
........................................................
Grub, Grundp. Nr. 274, heute Zöchmeisterin genannt. Eine
Wiese, die dem Siechmeister des Klosterinfirmariums zustand. Vischerfeld
.............................................................
Grub, Grundp. Nr. 9 das
Reut in der langen Wissen ...............................
Grub, Grundp. Nr. 294, 310 Amainhäuffl
oder Amaishauffen ...........................
Grub, Grundpl. Nr. 302, 304 Waldwisen
.............................................................
Waldwiesen umfaßte die Grundpl. Grub Nr. 318, 324, 325 Mitteregkgraben
.....................................................
Grub, Grundpl. Nr. 327 Heywissen
penes Sattelbach Chatzmoos
.............................................................
Grub, Grundpl. Nr. 358 Pratrum
Chatzgraben .............................................
Vermutlich das Supperwiesl. Grub, Grundpl. Nr. 371 an
der Gaisleiten ....................................................
Vermutlich in der Gföhler am Fuße des Gaisrückens,
Grub, Grundpl. Nr. 168 Pruglwis
.................................................................
Beinlbruckwiese, Grub, Grundpl. Nr. 379. Die
Urbare 1431, Altvater und Grundbuch über die Waldmark, bringen auch die erste
Forstbeschreibung des sogenannten "Hinteren Waldamtes", das ist der
Klosterwälder in der Gemeinde Grub und der angrenzenden Wälder im Westen der
Gemeinde Heiligenkreuz. Da viele der hier erstmals genannten Waldbezeichnungen
heute verschollen sind, bieten diese einen wertvollen Beitrag zur historischen
Topographie des Gruber Waldlandes in der ersten Häfte des 15. Jahrhunderts,
ja mit dem oben gebrachten gleichzeitigen Flurnamennetz vollenden sie das
Gesamtbild derselben. Ihre schwierige Lokalisierung ermöglichen zum Teile die
beigefügten Grenzangaben. Die
Tabelle dieser Waldungen lautet wie folgt: Vermerkt
das höltz im hinttern varstambt, Sweinegk das do stözzt auf dy Münichaw4),
Der Elpögen der
get von der Wurzten untz in den Pewgbenpach5), Das Holeregk6)
stozzt auch auf den Pewgkenpach,
Das Ublegk7) stozzt auch auf den Pewgkenpach, Rarprant stozzt auf
die Ratenhuliben dazu
do des herzogen ist unß genedigen herren8), Rossgippl stözzt in
den Hanifbach9), Peribart10) stozzt
an das Düerr Hanifperkl11), Amaishauffen12) stozzt an
dy Düerr Leytten, Hochstikl13) stozzt an das
Gescheid14), Hawsrukleyten15) stozzt an das Liechtaineck16),
Kalichpuchl17) stozzt an Alachter18)
gemainholtz, Streitgern19) stozzt an das Rechfeld, Höchegk20)
stozzt auf den Dornpach und an Dornpeckher
gemain21), Wyernleyten22) und Hachegk23)
stozzent in den Sweinpach24), Dy
Chatz25) stozzt auch inden Sweinpach. 4)
Abt. (Abteilung des Heiligenkreuzer Forstrevieres) 1 Grub (Dreigraben) und 4 (Gföhler).
Münichau = Rotte Gföhler 5)
Elpögen = Abt. 2 (Geschriebene Buche) und 3 (Weidenbachlehne). Wurzten =
Geschriebene Buche.
Peugbenpach = Weidenbach. 6)
Abt. 7 (Schweigmoos) mit "7 auf der Höh". 7)
Etwa Abt. 8 (Lichtgrabel), teilweise 9 (Roßgipfel) und Abt. 10 (Kronawetter) 8)
Rorprant = Rotenprant, wenn nicht wortetymologisch, so doch lokal. Abt. 11 (Brennts
Holz).
Ratenhuliben = Sagberg, OG. Alland 9)
Roßgipfl, mundartlich noch Roßgippl, Abt. 9 (Roßgipfl), Ostabhang
desselben, herab zum Hanifbach.
Dieser, linker Zubach der
Schwechat. 10)
Etwa Abt. 13 (Mitterriegel) 11)
Etwa Abt. 12 (Brennt Mais) 12)
Abt. 18 (Ameisbügl) 13)
Abt. 25 (Mitterspitz) 14)
Grenze der Großen Stockerin entlang 15)
Abt. 26 (Kirchleiten) 16)
Steinkampel, OG. Alland 17)
Privathonkogel Abt. 28 und 29 des Revieres Mayerling, also außerhalb Grub 18)
Alland, GB. Baden, NÖ 19)
Jener Teil des Privathonkogelrevieres, der sich oberhalb Mayerling neben dem
Rechfeld, der Dorfflur
Allands,
gegen die Heiligenkreuzerhöhe befindet. Außerhalb Grub. 20)
Abt. 23 Gruber Revier (Hocheck) EG. Heiligenkreuz 21)
Dornbach, GB. Mödling, NÖ 22)
Abt. 6 (Luderhütte) fälschlich "Weyernleiten" 23)
Abt. 16 und 17 (Großhabelsberg) 24)
Gföhlerbächlein 25)
Abt. 5 (Gaisrucken) und etwa Abt. 14 (Hubertusbild) und Abt. 15 (Hirschboden).
Vgl. Flurnamen: Chatsmoos,
Chatsgraben Doch
kehren wir zu den Untertanenhäusern Grub zurück. Zusammenfassend läßt sich
sagen: Das Kloster Heiligenkreuz besaß daselbst 1293/94 20, 1388 26,
1431-1470 24 bäuerliche Lehen. Dazu kamen die obenbesprochenen 3 Lehen der
Feste Wildegg, zuletzt als 27. In den Grundbüchern der Jahre 1521 und 1549
finden sich aber nur mehr 9 Heiligenkreuzer Untertanen und 1 Wildeggerischer,
der vom Mittelalter bis in die Neuzeit kontinuierlich fortbestanden haben muß.
Demnach sind zwischen 1470-1521 17 Häuser abgekommen. In diese Jahre aber
fallen die Kriege mit Ungarn, 1477-1488. Durch diese, sei es durch
Brandschatzung, sei es durch Aussiedlung der Holden in die entvölkerten
Klosterdörfer der Wiener-Ebene, ist mehr als die Hälfte des
mittelalterlichen Grub verödet. Erhalten blieben vom Gassendorf die heutigen
Häuser Nr. 8, 9, 10, 11, vom Mitterndorf Nr. 13, 14, 15, vom Obern-Grub Nr.
16, 17, 18. Diese Resthäuser sogen dann die Hausgründe der abgekommenen
Nachbarn auf und wurden Ganzlehen. Das
17. und 18. Jahrhundert mit seiner gesteigerten Ausnützung des Waldes und
vermehrten Holzbedarfe infolge zunehmender Bevölkerung der Residenzstadt
Wien, Errichtung von Kohlenbrennereien, Erzeugung von Weinstöcken26),
Schindeln27), Holzgeräten
wie Wagenbestandteilen28), bringt
mit sich die Ausweitung des Gruber Siedlungsraumes und zwar auf dem Ameisbügl,
Buchelbach, im Lerchenfeld, Münichau-Gföhler, aber auch Zuwachs an Häusern
im alten Dorfkern Grub. Wie die Kaiser in ihrem Bereich, im kaiserlichen
ehemaligen Babenbergischen Wald, großen Stiles Holzhauerortschaften anlegten,
so siedelten die Heiligenkreuzer Äbte dieser Zeit in bescheidenem Umfang in
der Nähe des Klosters. 26) So verzinst Wolf Kirchmayer,
Grub Nr. 16, 12.000 Weinstecken, à 20 kr. 27) 3.VI.1590 erhalten Leopold
Stöckhlin und Bernhard Pruelint, Grub, 13 fl. 30 kr. für 14.000 gemachte
Schindeln, 10.VII.1590 Jakob
Hierstinger, Grub, 18 fl. für 10.000 Schindeln, 2.XI.1592 Steffl Prügler,
Grub Nr. 11 Nachlaß des Wiesenzinses für 16.000 Schindeln. 28)Schon 1491 zinst Peter Pawr,
Grub Nr. 8, jährlich zwei Pflichräder. In der zweiten Hälfte des 15.
Jahrhunderts liefern die Gruber Holden
die Holzreifen für die Weinfässer des Klosters. Wagenbestandteile werden
1636-1644 im Hause Nr. 39 hergestellt. Der Inhaber
dieses, Wolf Rateneckher, liefert am 28.IX.1636 Felchen (Felling) für 40
Wägen, Pätchen für 30 Wägen um 17 fl, am 28.II.1639
Bretter für 24 Scheibtruhen um 4 fl., 3 Wagen Schlapradfelling um 1 fl. 30 kr.,
24 Scheibtruhenfelling um 7 fl. am 17.VI.1640
für 20 Wägen Felling und Speichen, 11 fl. am 18.IX.1644 200
Scheibtruhenfelling 3 fl. Der Fellinggraben, ein rechter Zufluß
des Sattelbaches in Grub-Buchelbach Nr. 39, erinnert an die ehemalige
Holzindustrie dieses Lehens. Am 23.XI.1637 erhält
Hans
Roteneckher, genannt "der Closter Hännsl", Grub-Buchelbach Nr. 42
2 fl. für einen Bachtrog zur Klosterbäckerei, am 22.VIII.1643
6 Metzen Getreide für einen Grant. Es
folgen nun nach Rotten geordnet, die Häuser dieser Siedlungszeit, ihr
Gründungsjahr, soweit es erweisbar ist, ihr Erbauer oder erster bekannter
Inhaber. Als Grundlage für diese Liste diente das handschrifltiche Elaborat,
die Heiligenkreuzer und Wildegger Untertanen in Grub, das der Verfasser aus
den Grundbüchern des Heiligenkreuzer Klosterarchives erarbeitet hat (Mskr.). Grub,
Ortskern: Nr.
5
vor 1647 Benedikt Schober Nr.
7
vor 1647 Erhard Möhrl, Förster des Klosters
Nach dem Türkenkrieg 1683 kamen die Hausgründe des mittelalterlichen
Lehens Grub
Nr. 9 zu diesem Hause Nr.
4
1657, Wolf Radl.
Nach 1683 kamen die Hausgründe des Lehens Grub Nr. 10 zu diesem Hause,
das
damit ein Bauernhaus wurde. Nr.
6
das Gruber Halterhaus. Vor 168329) Nr. (15 alt) 28.XII.1743,
Simon Rauthner30) Nr.
3
21.IV.1755 Matthias Grabner Nr.
1
1771, Georg Häckl Nr.
12
1780, Josef Artbauer Nr.
2
1830, Leopold Macher31) 29) Mskr. S. 17. B 1684 hat die
Eintragung: Halter Hausß. "Gefangen oder todt. Der halter, sein weib und
2 kinder." Doch ist der Halter zu Grub schon am 4.IV.1650 in der
Kammeramtsraittung genannt. Nach Mitteilung Karl Pressoly sen., Grub Nr. 8,
soll das Halterhäusel, das 1939 von der Stadtgemeinde Wien niedergerissen
worden ist, einmal Dorfmühle gewesen sein. Letzte bauliche Veränderung 1793.
Gemeinde Rechnung Grub 13.II.1793. 30) Unter diesem Datum überläßt
Hans Springer, Grub Nr. 17, seinem Eidam Simon Rauthner von seinem Hausgarten
"ein orth grundt". Dieser erbaut darauf aus eigenen Mitteln ein
Kleinhaus. Diese Hausnummer wurde vor 1830 aufgelassen, die Gebäude des
Hauses Grub 15 alt, sind heute ein Teil des Hauses 17, Mskr. S. 88. 31) Mskr. S. 3 ff.
Rustikal-Nachtragsfassion 10.I.1832 über das im Dorf Grub neu erbaute
Kleinhaus des Leopold Macher. Jahr der Erbauung 1830. 22.VII.1831 Gesuch der
Maria Macher (Grub Nr. 9, um Trennung ¼ Tagwerk Wiesen in der Ried
Gemeingärten von ihrem Hause, worauf sie 1830 ein Kleinhaus erbaut hatte, an
das k.k. Kreisamt Traiskirchen. Rotte
Lerchenfeld: Ein
Flurname Lerchenfeld fand sich in keinem der Heiligenkreuzer Grundbücher von
1388 bis 1831, er ist demnach eine Neubildung des 19. Jahrhunders. Die meisten
Häuser dieser Rotte wurden zwischen 1760 bis 1810 errichtet. Für diese Zeit
fehlen die entsprechenden Grundbücher im Archiv Heiligenkreuz. Einen Ersatz
bieten die Angaben des Stiftspfarrers P. Kolumban Hausleitner, 1781 und 1784,
in dem von ihm verfaßten "Catalogus parochianorum Sancrucensium".
Zu dieser Rotte gehörten folgende Häuser: Nr.
19
1742 Matthias Medl Nr.
22
vor 1781 Magdalena Schober Nr.
23
vor 1781 Agnes Hofer Nr.
24
vor 1781 Petrus Medl Nr.
25
vor 1784 Nikolaus Emayer Nr.
26
vor 1784 Johann Lethaler Nr.
27
vor 1784 Johann Lämbl Nr.
29
1792 das stiftliche Forsthaus Nr.
21
1824 Karl Rötzer Nr.
28
vor 1831 Rotte
Ameisbügl: Nr.
35
26.VI.1652 Martin Schmatzer Nr.
32
1654 Hans Niederberger Nr.
37
1655 Gregor Lehner Nr.
31
1665 Jakob Sudlmayer
"Jakob Sudlmayer, ein örthl. grundt hinter Grueb verkhaufft 7 fl.
Davon bezahlt 2 fl."
Derselbe ist Inhaber bis 1683. In B 1684 heißt es: "Gefangen oder
tot: Er, sie 2 Kinder,
vorhanden 1 Sohn." Nr.
33
vor 1731 Andre Eder
7.V.1731 Inventur über Andre Eder. Die Hütte wird nicht der Wittib
Eva allein
zugesprochen, sondern auch den 2 Kindern "weilen dem verstorbenen
in
anschauung seiner mängelhaften kinder, welche schwärlich zu anderen
diensten
gebraucht werden, diese hütten zu erbauen erlaubt worden." Nr.
35
vor 1777 Matthias Güntner Nr.
36
1806 Johann Schöni Nr.
30
1838 Josef Rautner Rotte
Buchelbach: Diese
Rotte heißt während des 18. Jahrhunderts in den Pfarrmatriken Heiligenkreuz
zum Unterschied von der "Kaiserlichen Gruberau", Ortsgemeinde Sulz,
die "Heiligenkreuzerische Gruberau". Dazu gehörten: Nr
.39
vor 1626 Wolf Rottenecker
9.III.1626 Taufe, Eltern: "Wolff Rottenecker hinder Grueb und
Catharina."
Nächste Nennung 28.IX.1636. Nr.
42
vor 1647 Hanß Rothenegger
13.XI.1647 gehört Hanß Rothenegger zu den Kleinhüttlern in Grub, die
sich erst
aufrichten. 18.VII.1692 erhält Blasius Ulm, Stammvater der Gruber Ulm
Gewähr über
dieses Haus. Nr.
44
1652 Görg Holtzer
16.VI.1652 erhält Görg Holtzer zu früher schon verkauften 2 Tagwerk,
2 weitere
Tagwerk Wiesengrund "zur erbauung einer hütten" pro 6 fl. Nr.
40
1771 erhält Matthias Ulm Gewähr um 1 ½ Tagwerk Äckerland im
Fellinggraben und
die Lizenz, darauf "ein hüttl zu erbauen" Nr.
43
1772 Philipp Hölbel Nr.
38
vor 1784 Lorenz Artbauer
"Erbaut 1787 mit 90 Qudrat Klafter Garten." Nr.
41
1787 Simon Hölbel Rotte
Gföhler: Nr.
46 Gruberau Nr. 9, vor 1781, Johann Georg Retzer. Dieses Haus wurde damals zur
k.k. Gruberau gezählt, hieß aber auch "Heiligenkreuzerischer
Holzschlag" (am 22.I.1803 stirbt Sebastian Hinterleitner, Holzschlag Nr. 9. Dort der
Vermerk "Gruberau vulgo Holzschlag"). Am 13.VII.1801 heiratete
Rosalia Retzer in Gruberau Nr. 9, Johann Hinterleitner, Sohn des Michael
Hinterleitner, Kleinhäusler in Gföhl. Von diesem aus Gföhl eingewanderten
Hinterleitner erhielt das Tal, das 1177 und 1188 Fossatum
Monachorum, 1388 Münichau heißt, die neue topographische Bezeichnung:
"Bei den Gföhlern", heute "In der Gföhler" Nr. 45 (1857
heißt Grub Nr. 46 "In der Gföhler". In Bezirkskarte Baden 1882
noch "Mönchauthal"), 1803 Franziska Hinterleitner. Damit
findet die Siedlungsgeschichte Grub zur Zeit der Grund- und Dorfoberkeit Stift
Heiligenkreuz ihren Abschluß. Nach den Ungarkriegen 1477-1488, denen zwei
Drittel des mittelalterlichen Grub zum Opfer fielen, herrschte eine
siedlungsmäßige Stagnation. Erst im 17. Jahrhundert begann der Ausbau des
neuzeitlichen Ortes Grub, durch Anlage von Holzhauer- oder Hütlersiedlungen.
So unter dem Abte Christoph Schäfer (1617-1637), vor 1626 Buchelbach, unter
Michael Schnabel (1637-1658), 1652 Ameisbügl. Dieser wurde gestoppt durch das
Türkenjahr 1683, in welchem von 180 Einwohnern des Ortes, 150 getötet oder
verschleppt worden sind. Die Wiederbesiedlung ist das Werk der Äbte Klemens
Schäffer (1658-1693), Marian Schirmer (1693-1705) und Gerhard Weichselberger
(1705-1728). In die Zeit der Äbte Robert Leeb (1728-1755), vor allem aber
Alberich Fritz (1755-1787), fallen Anfang und Ausbau der Rotten Lerchenfeld,
1742, und Gföhler, 1781. Diese Neugründungen erhoben sich durchwegs auf dem
Gebiet der Urkunden 1177, 1188 und 1203, rechtsseitig des Sattelbaches, dem
Rodungsland der Heiligenkreuzer Cisterzienser des 12. Jahrhunderts. Die Gruber Wasserwehr 1548 Ein Beitrag zur Geschichte der Wasserbauten der
Cisterce Heiligenkreuz Westlich
vom Stifte Heiligenkreuz, zwischen der 1882/83 von diesem auf eigene Kosten
erbauten Gruberstraße wie dem Privathonkogel, befand sich ein Stauwerk im
Sattelbach, genannt die Gruber Wehr. Die Anfänge dieses Wasserwerkes reichen
zweifellos in die Gründungszeit der Cisterce, also nach 1133 hinauf. Dieses
und der von ihm zirka 1 Kilometer lange Wasserkanal, genannt der Mühlbach,
diente dem Betrieb der klösterlichen Werkstätten, so der Ziegelei, beim
Hause Heiligenkreuz Nr. 24, der ursprünglichen Klosterschmiede, Heiligenkreuz
Nr. 22, wie der Brettersäge einst beim Hause Heiligenkreuz Nr. 20, erst nach
dem Zweiten Weltkrieg als solche sistiert. Der Kanal ist gleichfalls in diesen
Jahren aufgelassen und verschüttet worden. Das Stauwerk besteht noch bis zur
Stunde, eine Niststätte der Wasservögel wie der Wasserschlangen. Unter
Signatur des Stiftsarchives, Rubrik 55, fasciculus XX, Nummer 3, erliegt dort
ein Libell von 33 Folien, in dem Ausmaße des Blattes von 28 x 46 Zentimeter,
mit der Überschrift an der vorderen Außenseite: "Verschiedene
Abschidt der Prozesse, Prozessresultate". Das Stück gehört dem
Schriftcharakter nach ins 17. Jahrhundert. Auf fol. 2 befindet sich eine zur
Geschichte obigen Wasserwehrs gehörige Abschrift einer Grundsteinlegung
dieses von 1548 sowie eine Einführung in die spätere Verlegung des Werkes
von 1658 von unbekannter Hand. Sie lautet wie folgt: Eine
Wühr im Priuiethan betreffend. Zu zu vermercken, daß vor jahren im
Priuiethan, gleichwohl oberhalb des kleinen teichs oder einsaz, eine große
von quaterstücken erpaute wühr oder wasserschwell zu einleitung auf die
mühl und sag bey den closter alhie gestandten, von welcher wühr noch zu
zeiten herrn abtens Christophoré seligen, weillen das wasser an etlichen
orthen durchgebrochen, ein theil wieder abgebrochen, und die stain zu dem
damaligen convent und closter gepeu gebraucht, endtgegen ein wenig oberhalb
ain andere wühr von holtz erpawt worden. Als nun vogents, ihr hoch würden
und gnaden, jeziger herr herr Michel, abbt alhie, das gepaw im closter zu
fihren entschloßen und zue solhen die noch an vorberuhrter wühr vberig
gewerte stain aufheben und außbrechen laßen, das sich im fundament soliches
wühr, zwischen zwayen ausgehauenen stainen ein ekketes kupferns bladt
befundten, worin nächst folgende inscription gewesen: Conradus Faber ex
Überlinga civitate Podmici, abbas, Eucharius prior et conventus coenobii
Sanctae Crucis hoc fundamentum posuerunt, praesentibus reverendis, magnificis,
generosis ac nobilibus dominis Romano - Hungarie et Boemie etc. Ferdinandi
conciliariis, Philippo a Mangis paeposito Herzogburgensi, Christophero a
Thanhausen, baroni, Erasmo a Paunkirchen, Ladislao ab Edlasperg equipte,
Joanne Babtista J.V. doctore, nec non reverendis nobilibus ac circumspectis
viris domino Bartholomeo Catano, cantore, Jakobo Himmelreich J.V. doctore,
Christophoro Haiden et Bartholomeo Kisling, senatoribus Viennensibus,
Hieronymo Carolo Rochner, Leopoldo Haiden, praefati coenobii curiae praefecto,
Christophoro Rantmair iam dicti coenobii quaestore. Anno Domini 1548 die 18.
mensis Junii. Interfuit etiam Mathias abbas Sanctissimae Trinitatis in Nova
civitate Austriae, magister Sigmundus Vischer, Lapicida. Christoporus Raidl,
sculptor Von
hochgedacht ihro gnaden herrn praelaten bey der canzley alhie zu kunfftiger
nachricht zu protocollieren anbefohlen worden. Actum closter Heyl. Creuz den
4. Februarii anno 1655. Nach
obigem Text ist zunächst von einem kleinen Teich oder Fischeinsatz die Rede,
oberhalb dessen die von Abt Faber erbaute Wehranlage errichtet worden ist.
Dieser Fischeinsatz war bis zum Bau der Autobahnbrücke über das
Sattelbachtal im vergangenen Jahrzehnt als Ackerland, von Dämmen umfaßt, bei
dem Hause Heiligenkreuz Nr. 37 noch deutlich zu erkennen, oberhalb dieses fand
sich im Rinnsal des Sattelbaches eine tiefe, große Mulde, zweifellos die
Stelle der Wasserwehr des 12. Jahrhunderts, wie auch jener von 1548. Nach
Zerstörung der Wehr durch die immer wieder auftretenden Überschwemmungen
dieses Baches hatte der oben zitierte Abt Christoph Schäfer (1617-1637) die
Wasserwehr bachaufwärts verlegen lassen, eben dorthin, wo sie bis in jüngste
Vergangenheit, nahe der Gruberstraße, ihren Platz gehabt hat. Durch die
Verschüttung des Mühlbaches hatte sie ihren Zweck eingebüßt, ihre Funktion
verloren. Die
Grundsteinlegung des Wasserwerkes 1548 muß eine Festivität der
Klostergemeinde von Heiligenkreuz dargestellt haben. Das Kupferblatt zählt
die von Abt Faber eingeladenen, prominenten Persönlichkeiten auf, Freunde des
Klosters, die anwesend gewesen waren; die zur Zeit nicht alle quellenmäßig
belegbar sind. An ihrer Spitze der Saecularpriester Philipp a Mangis, Propst
des Augustiner-Chorherrenstiftes Herzogenburg (1541-1550), zwei sonst nicht
faßbare Herren, Baron Christoph von Thannhausen und Erasmus von Paunkirchen,
der bekannte Lasla von Edlasberg, 1521, wie 1553 bis 1555 Stadtrichter von
Wien, dann Johann Babtista Pacheleb, beider Rechte Doktor, seiner kaiserlichen
Majestät Rat und Cammer-Prokurator, 14. April 1544, Rektor der Wiener
Hochschule, Bartholomeus Cantanus, 1534, Kanonikus und Dechant wie Kantor von
St. Stefan in Wien, gestorben 1562 als Propst von Herzogenburg, Jakob
Himmelreich, Doktor beider Rechte, 1552 bekannter Stadtrichter von Wien, wie
auch Christoph Hayden, 1553 bis 1555 gleichfalls Stadtrichter, nachdem er
zuvor 1551/52 Bürgermeister der Stadt gewesen war. Diese Herren, wie auch
Bartholomäus Kisling, gehörten in den Kreis der Senatoren Wiens. Es folgen,
jedenfalls nicht unbedeutende Klosterbeamte, Karl Rocher, und der bekannte
Prokurator des Wiener Heiligenkreuzerhofes, Leopold Haiden, den Abt Konrad
Faber zwecks Anwerbung von Kandidaten später in die Bodensee-Gegend senden
wird. Christoph Rantmayer ist wohl dem damaligen Rentmeister des Stiftes
gleichzusetzen. Aus Wiener Neustadt erscheint der Abt des Stiftes Neukloster,
Nachfolger des Konrad Faber in der dortigen Prälatur, Matthias Zünser,
Profeß von Heiligenkreuz, gestorben am 5. Jänner 1551. Der Steinmetzmeister
Sigmund Vischer ist gleichfalls in Wiener Neustadt hausgesessen, zweifellos
der Architekt des Wasserwerkes. Vermutlich arbeitet auch der Bildhauer
Christoph Raidl in derselben Stadt. Zur jüngeren Geschichte der Dorfgemeinde Grub Die Bürgermeister der selbständigen Gemeinde Grub
1. Franz Xaver Ringer
Grub 18
1850 - 1855
2. Franz Zinsmeister
1855 - 1861
3. Andreas Macher
Grub 9
1863 - 1864
4. Josef Schöny
Grub 8
1865 - 1867
5. Jakob Steiner
Grub 35
1868 - 1870
6. Georg Zinsmeister
Grub 7
1870 - 1876
7. Josef Sulzer
Grub 17
1876 - 1882
8. Georg Grasl
Grub 15
1882 - 1892
9. Franz Sauberer
Grub 8
1896 - 1905
10. Franz Fischer
Grub 8
1896 - 1905
11. Leopold Tömböl
Grub 48
1920 - 1921
12. Franz Macher
Grub 51
1921 - 1938
13. Johann Bernhard
Grub 16
1938
Vom Oktober 1938 bis 31. August
1954 war Grub in die Stadt Groß-Wien
eingegliedert.
14. Theodor Renner
Grub 52
war Ortsvorsteher von 1945 bis 1954. Ab 1. September 1954 wurde Grub
wieder
eine selbständige Gemeinde.
15. Theodor Renner
Grub 52
1954 - 1960
16. Michael Ulm
Grub 35
1960 - 1961
17. August Fischer
Grub 13
1961 - 1970
18. Josef Englisch
Grub 18
1970 - 1972
Gemeinde Wienerwald:
19. Edwin Ertl
Sulz
1972
20. Leopold Schmölz
Sulz
1972 - 1995
21. Michael Krischke
Sulz
seit 1995 Entwicklung des Ortes Grub nach der Topographie von Niederösterreich aus dem
Jahre 1877 bis 1927, Band 3, Seite 715, und "Der Wienerwald"
von A. Schachinger
In
einer Urkunde aus den Jahren 1254/55 wurde der Name Grub zum ersten Male
erwähnt.
Die Türkenhorden zerstörten im Jahre 1529 und am 13. Juli 1683 die Ortschaft Grub, die aber jedes mal wieder aufgebaut wurde. Heute ist im Hause Grub Nr. 10 (Fam. Brenner) noch ein Deckentram im Zimmer zu sehen, der die Jahreszahl 1686 trägt. Im 16. Jahrhundert war in Grub Weinbau (nach dem Umgeldregister für Alland aus dem Jahre 1535, Stiftsarchiv Heiligenkreuz). Pfarrlich
gehörte Grub zuerst zu Alland, der Mutterpfarre des
südöstlichen Wienerwaldes, seit 20.II.1643 zur Pfarre
Heiligenkreuz. 1748 wurde anläßlich einer Viehseuche von der
Dorfgemeinde die Erbauung einer Kapelle gelobt (heute alte Kapelle in der Bachgasse). Diese wurde 1755 an
Stelle eines Kreuzes oder Bildstockes durch Abt Alberich Fritz
errichtet und dem Hl. Leonhard geweiht. Das Patrocinium wurde
jährlich am Schutzengelfeste, 1. Sonntag im September,
begangen. Dieser Kirchtag bot
Anlaß, den bisherigen Kapellenpatron, dessen Fest am 6.
November gefeiert wird, gegen St. Aegyd, Fest
1. September, zu ersetzen. Das geschah zugleich mit der
Restaurierung der Kapelle 1851/52. Damals, 1852, ließ Abt
Edmund Komaromy durch Maler Friedrich Walzer ein neues
Altarbild, Christus am Kreuz, erstellen. Am 6.XI.1894 in den
Abendstunden brannten Dach und barocker Dachreiter (Zwiebel) mit
dem Nachbarhause Nr. 3 ab. 1895 wurde die heutige Kapelle durch
den Architekten Dominik Avanzo neu erbaut. 1916 ließ Abt Gregor
Pöck das heutige Altarbild St. Aegyd durch den akad. Maler
Hermann Nigg malen. 1713/14
starben 6 Leute an der Pest. Die
Auswirkungen des Revolutionsjahres 1848 machten Grub im Jahre 1850 zu einer
selbständigen Gemeinde, deren erster Bürgermeister Franz Xaver Ringer war.
Damals gehörte Grub zum Bezirk Hietzing. Mit der Eingliederung von Hietzing
als 13. Bezirk in die Stadt Wien kam die Gemeinde Grub zum Bezirk Baden. Am
1899 gehört Grub zum Bezirk Mödling. Um
den Gruber Kindern den weiten Schulweg nach Heiligenkreuz zu ersparen, wurde
im Jahre 1898 die Volksschule Grub erbaut. Der Schulbetrieb wurde am 3.
Dezember 1898 aufgenommen. 1914
bis 1918 fielen von Grub 12 Männer an den Fronten des 1. Weltkrieges. Die
Freiwillige Feuerwehr Grub wurde 1922 unter Bürgermeister Franz Macher gegründet.
Erster Feuerwehrhauptmann war Karl Pressoly (Grub Nr. 8).
1927
wurde beim Gruber Hauptplatz der ehemalige Löschteich angelegt. 1928
wurden die ersten Telefonapparate installiert. 1930 bis 1931 wurde das elektrische Licht eingeleitet. 1936
erhielt die Straße zwischen Heiligenkreuz bis Gruberau eine Asphaltdecke.
Im
Frühjar 1933 war die Gemeinde Grub praktisch "bankrott" und verfügte
über keinerlei Geldmittel. Der Bürgermeister bat die Freiwillige Feuerwehr
Grub um ein Darlehen von ÖS 1.000,-- um eine dringend zu zahlende
Gemeindeschuld an die NÖ Landeshypothekenanstalt begleichen zu können.
Dieses Darlehen wurde im Zuge der Generalversammlung der FF Grub am 22. Jänner
1933 einstimmig beschlossen und bis 1. Mai 1933 gewährt.
Grub ca. 1937 Die
Parteienzwistigkeiten in Österreich führten dazu, daß dieses Land vom
nationalsozialistischen Deutschland am 11. März 1938 annektiert wurde. In den
Vormittagsstunden des 12. März 1938 überflogen zahlreiche Verbände der
deutschen Luftwaffe, von Westen kommend, das Ortsgebiet von Grub. Am Sonntag,
dem 13. März 1938, wurde von SA-Leuten die bisherigen österreichischen
Gemeindefunktionäre vom Bürgermeister angefangen, ihrer Funktionen enthoben.
Die Bürgermeisterkanzlei und die Volksschule, in der sich die Gemeindekanzlei
befand, wurden für einige Tage besetzt. Bald wurde die Stadt "Groß Wien" gegründet und vom Gebiet des Landes Niederösterreich Teile als die Bezirke 22, 23, 24, 25 und 26 an Wien angegliedert. Hiezu gehörte auch der Bezirk Mödling, dessen nördlicher Teil nun als 24. Gemeindebezirk zu Wien kam.
Dadurch
wurde auch die selbständige Gemeinde Grub aufgelöst. Ab 15. Oktober
1938 hieß die Ortschaft nun Wien XXIV. Bezirk, Grub. Die Verwaltung des Ortes
erfolgte von jetzt an durch die Amtsstelle Wien, 24. Sulz, sowie durch das
Magistratische Bezirksamt Wien 24., Mödling. Dieses Amt war Nachfolger der
Bezirkshauptmannschaft Mödling. In
der Folgezeit wurde der Name Österreich verpönt. Nieder- und Oberösterreich
hießen nun Niederdonau und Oberdonau, aus Österreich wurde die Ostmark. Bald
begann auch in Grub das Exerzieren der SA und HJ-Verbände und als
Nazideutschland das Sudetenland besetzte und die Tschechoslowakei zertrümmerte,
wurden die ersten Gruber im Frühjahr 1939 zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Am
1. September 1939 begann der zweite Weltkrieg mit dem Überfall
Hitlerdeutschlands auf Polen. Es
entstand ein Weltbrand, wie ihn diese Generation schon einmal erlebt hatte.
Laufend wurden nun die Männer und Jungmänner aus Grub zum Militär oder zum
Arbeitsdienst eingezogen. Lebensmittel, Spinnstoffe und andere Materialien
wurden rationiert und nur auf Karten abgegeben. Die Zivilbevölkerung mußte
Luftschutzübungen abhalten und des Nachts mußten die Häuser verdunkelt
werden. Die Straßenbeleuchtung wurde abgeschaltet, um feindlichen Fliegerverbänden
kein Angriffsziel zu bieten. In
den Jahren 1943 bis 1945 mußte dann die Ortschaft Grub drei größere
Luftangriffe amerikanischer Fliegerverbände aushalten. Hiebei wurden im
Gemeindegebiet ca. 50 größere Bomben geworfen, die jedoch kein Todesopfer
forderten und nur geringen Sachschaden verursachten. Als im April 1945 das
Kriegsende kam, hatte auch Grub seinen Blutzoll bezahlt. Eine an der
Kapellenwand im Jahre 1950 angebrachte Gedenktafel kündet die Namen der
Gefallenen und Vermißten des 2. Weltkrieges (heute
Kriegerdenkmal bei der Kirche). Zum
Halterriegel (Hutweide) gehörte auch das Halterhaus (Haus Nr. 6 in
Gemeindebesitz) mit dem angebauten Gemeindekotter, welches sich neben der
Auffahrt zum Halterriegel westseitig der Landesstraße befand. Es wurde 1940
abgerissen.
Infolge
des 2. Weltkrieges von 1939 bis 1945 wurde bei der FF Grub kein Protokoll geführt.
Die FF Grub hat sich durch Einrückungen zum Militär fast völlig aufgelöst.
Von einem aktiven Mitgliederstand kann nicht mehr gesprochen werden. Die
Leitung der Feuerwehr lag in dieser Zeit in den Händen des Herrn Tömböl
Leopold sen. und ist nach dessen Amtsniederlegung als Hauptmann in die Hände
des Herrn Tömböl Leopold jun. übergegangen. Von
dieser Zeit der Eingliederung der Gemeinde Grub in den 24. Wiener
Gemeindebezirk (Groß-Wien) unterstand die FF-Grub der Feuerwehr Wien. 1940
kommt es in Grub zu Hochwasserüberflutungen durch den Sattelbach; dies
bezeugen heute noch Wassermarkierungstafeln am Haus Maurergasse 65. 1942
wurden von der Kapelle beide Glocken abmontiert, um zur Munitionsgewinnung
eingeschmolzen zu werden. Merkwürdigerweise taucht eine der beiden etwas später
wieder in Sulz unversehrt auf. Über
Ausrückungen der Feuerwehr muß man sich auf mündliche Überlieferungen stützen.
Man erzählt von Waldbränden und Ausrückungen bei Fliegerabstürzen. 1944
waren von Grub 48 Mann beim Deutschen Heer eingerückt. Am
15. Jänner 1945 wurden von Alliierten Flugzeugen 35 Bomben abgeworfen, hauptsächlich
auf der Hutweide. Die angrenzenden Häuser erlitten nur Fensterschäden (Fam. Grasl - Nr. 66). Am
26. Februar 1945 brach um 20.45 Uhr im Gasthof Windisch (Grub Nr. 20) in der
Unterkunft der damals dort wohnenden Fremdarbeiter des Stiftes Heiligenkreuz
ein Brand aus, wobei auch das Nebenhaus Nr. 59 ein Raub der Flammen wurde. 1939
bis 1945 fielen von Grub 16 Männer an den Fronten des 2. Weltkrieges. Als
im März 1945 die Front im Osten zusammengebrochen war und die Sowjetarmee
unmittelbar vor Wiener Neustadt stand, wurde die Bevölkerung aufgefordert, zu
evakuieren. Es ging jedoch niemand fort. Man begann vielmehr an geschützten
Stellen im Wald im Seichgraben Baracken zu bauen, um sich bei eventuellen
Kampfhandlungen dorthin zu flüchten. Bereits
am 3. April 1945 flüchteten mehrere Gruber Familien in die sogenannte
Kirchleiten und den Saichtgraben in aufgestellte Holzbaracken und verblieben
dort 5 Tage. Es waren dies die Familien Macher,
Schwaiger, Posseth, Kühmayer Nr. 1, Grasl, Petzwinkler, Schmid,
Rattenschlager, Schmölz, Windisch und Schöny
Nr. 22. Am
4. April 1945 um 14.30 Uhr, kamen die Russen von Baden her nach Grub. Da sich
die letzten Truppen der deutschen Wehrmacht bereits Stunden vorher zurückgezogen
hatten, kam es im Ortsgebiet zu keinen Kämpfen. Lediglich im Walde hielten
sich kleinere SS-Truppen auf. Dennoch flüchteten die Leute bei den ersten
Artillerieschüssen in den Wald. Schon
am ersten Tag des Einmarsches ging das Haus der Fam. Fischer, Gastwirt in Grub
Nr. 13, in Flammen auf. Am 6 .April brannte das Haus der Fam. Schöny Nr. 47
ab. Bei beiden Bränden wurden die Löscharbeiten durch russische
Besatzungstruppen verhindert. Am 18. April gingen einige Männer nach Mödling
zur Bezirkshauptmannschaft, um eine provisorische Gemeindeverwaltung aus
Mitgliedern der drei demokratischen Parteien aufzubauen. Dieses, aus fünf Männern
gebildete Gemeindekomitee funktionierte von Ende April 1945 bis Ende des
Jahres 1945, zu welchem Zeitpunkt die Gemeinde Wien ihre magistratische
Verwaltung wieder aufgebaut hatte. Noch
immer gehörte der Ort Grub zur Gemeinde Wien und es sollte bis 31. August
1954 so bleiben, da das im Jahre 1946 vom Nationalrat beschlossene Gebietsänderungsgesetz
zwischen Wien und Niederösterreich wegen des Einspruches der sowjetischen
Besatzungsmacht vorerst nicht wirksam werden konnte. Auf Grund des
Wahlergebnisses vom 20. November 1945 wurde der Oberlehrer der Volksschule
Grub, Theodor Renner, vom Bürgermeister der Stadt Wien zum Ortsvorsteher von
Grub ernannt. Er war in dieser Funktion bis 31. August 1954 tätig.
In den Jahren 1950 bis
1954 errichtete die Gemeinde Wien eine Holzbrücke in Grub und eine Holzbrücke
in Buchelbach, zwei Betonstege über den Sattelbach in Grub und entfernte die
alten vermorschten Holzstege und Brücken. Der Buchelbach, ein linker
Zubringer des Sattelbaches, wurde eingedämmt und eine leider unzweckmäßige
Einmündung unter der Bezirksstraße gebaut. Das Schulhaus bekam eine
Hauswasserleitung, ein Badezimmer, moderne Klosette und eine Waschküche. Das
Wasser wird dem Hausbrunnen entnommen, die Pumpe wird elektrisch betrieben.
1951
erhielt die FF Grub die erste elektrische Sirene. 1952
stellte die FF Grub ihr erstes Feuerwehrauto in den Dienst, einen gebrauchten
Steyr 1500, welcher von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt wurde.
Am
12. September 1952 brannte das Wirtschaftsgebäude der Fam. Karl
Pressoly (Grub Nr. 8) fast zur Gänze nieder. Im Bezirk Mödling wurde Großalarm
gegeben - 27 Löschzüge waren am Einsatzort. Im
Jahre 1952 gründete der Ortsvorsteher in Buchelbach eine
Interessentengemeinschaft, um auch diesen Ortsteil an das elektrische
Stromnetz anzuschließen. Im Oktober 1953 konnte in den Häusern von
Buchelbach und Gföhler das erstemal das elektrische Licht erstrahlen. Den
feierlichen Weiheakt nahm der Abt des Stiftes Heiligenkreuz, Sr .Gnaden Herr
Prälat Karl Braunstorfer vor. Vertreter des zuständigen Landesamtes der NÖ
Landesregierung und Beamte des Wiener Elektrizitätswerkes waren hiezu
erschienen. Zur
Anlage der öffentlichen Straßenbeleuchtung im Ortsteil Buchelbach sollte es
allerdings während der Ära der Gemeinde Wien nicht mehr kommen, obwohl der
Ortsvorsteher sofort Verhandlungen mit den zuständigen Stellen aufnahm. Am
9. Mai 1953 brannte das Wirtschaftsgebäude der Fam. Kranzl
(Grub Nr. 15). Am
11. Jänner 1954 stimmte überraschend auch die sowjetische Besatzungsmacht
dem Gebietsänderungsgesetz 1946 zu, und am 1. September 1954 entstanden in
den von Wien abgetrennten Bezirken wieder selbständige Gemeinden. Mit Zweifel
sahen die zu Niederösterreich zurückgekehrten Gemeinden ihrer Zukunft
entgegen. Sie sollten in der Folgezeit angenehm überrascht werden. Die
Landesregierung Niederösterreich unterstützte die neu geschaffenen Gemeinden
in finanziellen Belangen derart, daß diese in den folgenden Jahren das Versäumte
nachholen konnten. Allenthalber sah und sieht man in den neuen Gemeinden eine
rege Tätigkeit. Ortsbilder werden verschönt, neue Straßen angelegt, Grünanlagen
geschaffen, Schulen und Gemeindehäuser renoviert oder neu errichtet und
vieles andere. Die neuen Gemeinden leben und stehen auf gesunden Beinen. Das letzte Drittel des Jahres 1954 Am
1. September 1954 konstituierte sich der aus neun Mitgliedern bestehende
provisorische Gemeinderat von Grub. Ihm gehörten die Herren Eder
Friedrich, Oberförster
Gober Georg, Bauer
Fischer August, Bauer
Posseth Franz, Bauer
Renner Theodor, Schuldirektor
Ulm Franz, Bauer
Posseth Johann, Holzhauer
Schmölz Leopold, Bauer
Pevny Karl, Arbeiter an.
Aus ihrer Mitte wurde Theodor Renner zum Bürgermeister und August Fischer zum
Vizebürgermeister gewählt. Geschäftsführende Gemeinderäte wurden
Friedrich Eder und Leopold Schmölz. Noch
hatte die Gemeinde keine Einnahmen und erhielt von der NÖ Landesregierung für
die Monate September, Oktober, November und Dezember 1954 je ÖS 2.000,-- zur
Deckung eventueller Ausgaben vorgeschossen. Die Gemeinde Grub hatte auch keine
Räume für eine Gemeindekanzlei und für ein Sitzungszimmer zur Verfügung,
da das Gemeindehaus Grub Nr. 6 abgebrochen war. Als Gemeindekanzlei diente die
Kanzlei der Volksschule und die Gemeinderatssitzungen wurden im Gasthaus
abgehalten. Dennoch
brachte das Jahr 1954 Beschlüsse über die Hebesätze der Grundsteuer,
Gewerbesteuer, Lustbarkeits- und Getränkeabgabe, sowie Vorbesprechungen über
die Abhaltung der 700-Jahrfeier des Ortes Grub, die zwar in das Jahr 1954
fiel, jedoch auf das Jahr 1955 verschoben wurde. Das Jahr 1955 Anfang
Mai 1955 kaufte die Gemeinde von Herrn August und Frau Theresia Fischer ein an
das Schulgrundstück angrenzendes Grundstück in der Größe von 1.152 m² und
widmete es als Schulturn- und Schulspielgarten. So kam die Schule Grub zu
einem Turn- und Spielplatz. Der Platz sollte schon im Jahre 1955 und auch später
überdies der Gemeinde als Festplatz dienen. Die
NÖ Gemeinderatswahlen des Jahre 1955 brachten der Gemeinde Grub den ersten
gewählten Gemeinderat. Er bestand aus elf Mitgliedern und zwar aus den Herren
Eder Friedrich, Oberförster
Fischer August, Gastwirt
Posseth Franz, Bauer
Renner Theodor, Schuldirektor
Ulm Franz, Bauer
Ulm Michael, Bauer
Englisch Josef, Chauffeur
Grimm Franz, Fuhrwerksunternehmer
Posseth Johann, Holzhauer
Schmölz Leopold, Bauer
Taubländer Karl, Tischler Bürgermeister
wurde Theodor Renner, Vizebürgermeister August Fischer, Geschäftsführende
Gemeinderäte Leopold Schmölz und Michael Ulm. Im Jahre 1254 verkaufte Ulrieus von Gaaden sein Gut Grub an die Abtei Heiligenkreuz, steht in einer alten Urkunde. Das war die erste Erwähnung des damals aus wenigen Häusern bestehenden Ortes Grub. Da
die selbständige Gemeinde Grub erst seit 1. September 1954 bestand, wurde die
700-Jahrfeier des Ortes auf das Jahr 1955 verlegt. Am Sonntag, dem 4.
September 1955, fand bei strahlendem Spätsommerwetter die Feier statt. Um
8.00 Uhr wurden die Ehrengäste empfangen. Um
8.30 Uhr zelebrierte der Hochwürdigste Abt des Stiftes Heiligenkreuz die
Feldmesse. Nachher
sprach der Bürgermeister Begrüßungsworte. Der
dritte Präsident des NÖ Landtages hielt die Festrede. Hierauf
gab der Archivar des Stiftes Heiligenkreuz, Hw. P. Hermann Watzl, einen Überblick
über die Entwicklung
des Ortes. Mit
einem Platzkonzert schloß um 12.00 Uhr die Feier. An Festgästen
waren erschienen: Der
dritte Präsident des NÖ Landtages, Johann Endl der
Hochwürdigste Abt des Stiftes Heiligenkreuz, P. Karl Braunstorfer Hochwürd.
P. Hermann Watzl, der
Herr Bezirkshauptmann von Mödling, Dr. Josef Holzapfel der
Herr Bezirkshauptmannstellvertreter Hugo Goldberger, vom
Gemeindereferat der NÖ Landesregierung Dr. Felix Kos, die
Bürgermeister und die Feuerwehren der Umgebung und viele Gäste. Der
Schulturnplatz bewährte sich als Zentrum der Dorfgemeinschaft. Entschuldigungsschreiben
sandten der Herr Landeshauptmann von Niederösterreich, Johann Steinböck,
und die Herren Landesräte Waltner und Stika. Das Jahr 1956 brachte
Arbeiten interner Natur. Die geplante Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinden
Dornbach, Grub, Sittendorf, Sulz, kam nicht zustande. Wegen der Erbauung eines
Gemeindeamtes und der Vergrößerung des Feuerwehrgerätehauses wurden die
ersten Planungen vorgenommen. In Buchelbach wurde durch das Forstamt
Heiligenkreuz die Brücke über den Münichbach, bei dessen Einmündung in den
Sattelbach, mit neuem Brückenholz versehen. Die
Gemeinde Grub errichtet eine Mutterberatungsstelle und mietet hierfür einen
geeigneten Raum. Diese Mutterberatungsstelle wird von einer fahrbaren
Mutterberatung der NÖ Landesregierung monatlich einmal betreut. Herr
Johann Pichler, Grub Nr. 46, feierte seinen 90. Geburtstag. Er erhielt ein
Geschenk der Gemeinde. Herr Bezirkshauptmann überbrachte ihm eine Gabe der
Landesregierung. Im Jahr 1957 wurde
der Grundstückserwerb für das neue Amtshaus abgeschlossen und, da die
Finanzierung des Bauvorhabens seitens der Gemeinde und der Landesregierung
gesichert war, konnte im August 1957 mit dem Bau begonnen werden. Es sollte
ein Gemeindeamt entstehen und das Feuerwehrdepot umgebaut und vergrößert
werden. Der Bauplan wurde von Hrn. Baumeister Alexander Vasak jun. entworfen
und von Hrn. Baumeister
Franz Wallner ausgeführt. Der Gemeinderat erteilte hiezu einstimmig seine
Zustimmung. Im
Jahre 1957 starb der Gemeinderat, Oberförster Friedrich Eder. In ihm verlor
die Gemeinde einen eifrigen, erfolgreichen Mitarbeiter und einen guten Freund.
Sein Andenken bleibt stets lebendig. Eine große Menschenmenge begleitete den
Toten zum Grabe. Auch der Herr Bezirkshauptmann und seine Gattin gaben ihm das
letzte Geleit. Die
leere Gemeinderatsstelle wurde nun von Hrn. Karl Ulm, Kaufmann in Grub Nr. 55,
eingenommen. In
Buchelbach wurde mit der Errichtung einer neuen Brücke beim Haus Nr. 63
begonnen. 1958 Im
Mai 1958 wurde nach der Kommissionierung die neue Brücke in Buchelbach für
den Verkehr freigegeben. Das
Gemeindeamt und das Feuerwehrdepot wurden im August 1958 fertiggestellt. Auch
die öffentliche Straßenbeleuchtung in Buchelbach und auf dem Ameisbühel
wurden in diesem Monat fertig. Die
Kosten dieser Bauten waren: Brücke
in Buchelbach
ÖS
22.865,90 Amtshaus
und Feuerwehrdepot
ÖS 189.541,60 Errichtung
der Straßenbeleuchtung
ÖS
14.310,-- Zu
diesen Summen steuerte die NÖ Landesregierung in Form von Bedarfszuwendungen
folgende Summen bei: Brücke
in Buchelbach
ÖS
8.000,-- Amtshaus
und Feuerwehrdepot
ÖS 85.000,-- Die
Beträge von
ÖS 14.865,90
für die Brücke,
ÖS 104.541,60 für das
Amtshaus und
ÖS 14.310,--
für die Straßenbeleuchtung, brachte
die Gemeinde Grub aus Eigenmitteln auf. Am
Sonntag, dem 31. August 1958, wurden das neue Amtshaus und das Depot der
Freiwilligen Feuerwehr feierlich
eröffnet. Herr Pfarrer Dr. Dominik Kaindl nahm nach einer Feldmesse die
feierliche Einsegnung vor. Als Ehrengäste wurden begrüßt: Hw. Herr Pfarrer
P. Dominik Kaindl, Herr Landtagspräsident Johann Endl, Herr Landesrat Wenger,
Herr Bezirkshauptmannstellvertreter Dr. Herbert Ruland, Herr
Landesfeuerwehrbeirat Josef Meier, Herr Obmann der Bezirksbauernkammer, Bürgermeister
Herbert Rauch, die Herren Bürgermeister der Umgebung, sowie zahlreiche
Feuerwehren und viele Gäste. Entschuldigt hatten sich Herr Landeshauptmann
Johann Steinböck, Herr Prälat P. Karl Braunstorfer, die Herren Landesräte
Waltner und Stika, sowie der auf Urlaub weilende Bezirkshauptmann Hofrat Dr.
Holzapfel und Hofrat Dr. Bruno Suchanek. Landesamtsdirektor Hofrat Dr. Vanura
war am Erscheinen dienstlich verhindert. Das
ganze Fest, von schönem Wetter begünstigt, war ein voller Erfolg. Bei der
Schauübung der Feuerwehren am Nachmittag konnte sich die Gruber Feuerwehr
wieder an vorderster Stelle platzieren. Im
Jahre 1958 wurde auch der Güterweg Buchelbach-Gföhler und eine Betonbrücke
im Zuge dieses Weges durch die NÖ Agrarbezirksbehörde fertiggestellt. Fürwahr,
ein arbeits- und ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Das Jahr 1959 In
diesem Jahr wurde nach mehr als 25 Jahren die Fassade des Schulhauses frisch
geputzt und das Schulgrundstück einschließlich des Turngartens mit einem
Drahtgitter eingefriedet. Zu
seinem 90. Geburtstag wurde Herr Heinrich Hofmann, ehemals Schuhmachermeister,
Grub Nr. 66, geehrt. Herr Bezirkshauptmann Dr. J. Holzapfel und eine Abordnung
der Gemeindevertretung überreichten dem Jubilar Geschenke und wünschten ihm
weiterhin beste Gesundheit, noch viele Jahre. Und
wieder griff der Tod zu. Gemeinderat Karl Ulm starb im August 1959. Mit ihm
ging ein arbeitsamer und liebenswerter Mensch, ein verständnisvoller
Mitarbeiter im Gemeinderat, von uns. Die Gemeindevertretung, die Feuerwehr und
eine große Menschenmenge begleiteten ihn zum Grabe. Sein Freund, Bürgermeister
Renner, hielt ihm einen ehrenden Nachruf. Wir werden seiner immer gedenken! Herr
Georg Gober, Grub Nr. 38, nahm nun die verwaiste Stelle im Gemeinderat ein. Herr
Volksschuldirektor Theodor Renner, derzeit Bürgermeister von Grub, feierte
sein 25-jähriges Jubiläum als Leiter der Volksschule in Grub. Der
Gemeinderat gratulierte ihm und überreichte ihm als Ehrengabe eine Füllfedergarnitur.
Die Elternschaft überraschte ihn mit einem Geschenkkorb. Die
Verbauung der Einrisse an den Ufern des Sattelbaches wurde begonnen. Es wurde
dazu die zweckmäßige Lebendverbauung gewählt. Mit
der Asphaltierung der Maurergasse wurde begonnen. Das Jahr 1960 Im
Frühjahr wurde die Asphaltdecke der Maurergasse fertiggestellt. Das
Jahr 1960 brachte die Gemeinderatswahlen. Ihr Ergebnis in Grub war: Österreichische
Volkspartei (ÖVP)
93 Stimmen und 6 Mandate Sozialistische
Partei Österreichs (SPÖ) 68
Stimmen und 5 Mandate Aus
dem bisherigen Gemeinderat schieden aus die Herren: Gober
Georg Grimm
Franz Posseth
Franz Für
ihr erfolgreiches Wirken wurde ihnen der beste Dank ausgesprochen. Im
neuen Gemeinderat sind vertreten die Herren:
Brenner Franz, Wagnermeister
Grub Nr. 10
Fischer August, Gastwirt
Grub Nr. 13
Renner Theodor, Schuldirektor
Grub Nr. 52
Tömböl Leopold, Schmiedemeister
Grub Nr. 48
Ulm Franz, Bauer
Grub Nr. 44
Ulm Michael, Bauer
Grub Nr. 35
Englisch Josef, Chauffeur
Grub Nr. 18
Posseth Johann, Forstarbeiter
Grub Nr. 62
Scheiblauer Josef, Maurer
Grub Nr. 26
Schmölz Leopold, Bauer
Grub Nr. 18
Taubländer Karl, Tischler
Grub Nr. 7 Die
Bürgermeister- und Vorstandswahl hatte folgendes Ergebnis: Nach
15 Jahren Wirken als Ortsvorsteher und Bürgermeister ließ sich der bisherige
Bürgermeister Theodor Renner nicht mehr als Kandidat für diesen Posten
aufstellen. Es
wurde vom Gemeinderat Michael Ulm als Bürgermeister gewählt, als Vizebürgermeister
August Fischer, als Geschäftsführende Gemeinderäte Theodor Renner und
Leopold Schmölz. Über
Beschluß des Gemeinderates wurde die Ortsfeuerwehr mit einer größeren Summe
dotiert. Dadurch konnten neue Monturen und ein neues Löschaggregat
angeschafft werden. Bei der feierlichen Einweihung fungierte die Frau des Bürgermeisters,
Frau Magdalena Ulm, als Patin. Ein
neuer Verkehrsspiegel wurde angeschafft und bei der Abzweigung Landesstraße-Maurergasse
aufgestellt. Herr
Bürgermeister Michael Ulm leistet die Vorarbeiten zur Erneuerung des
Gemeindeweges auf dem Ameisbühel. Das Jahr 1961 Im
Frühjahr fand nach zehn Jahren wieder eine Volkszählung statt. Sie hatte für
Grub folgendes Ergebnis: Volkszählung
im Jahr 1961: 264 Einwohner
1951: 298
Einwohner
Abnahme 24 Einwohner
1961:
70 Häuser
1951:
67 Häuser
Zunahme: 3 Häuser Bei
der Einwohnerzahl wirken sich die geburtsschwachen Jahrgänge, sowie die geänderten
Verhältnisse der Kriegs- und Nachkriegsjahre aus. Altbürgermeister
Theodor Renner erhielt aus der Hand des Herrn Landeshauptmann Johann Steinböck
das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.
Der Gemeinderat gratuliert ihm hiezu herzlich. Unfaßbar
und erschütternd ist das Ableben unseres Herrn Bürgermeisters Michael Ulm im
April 1961. Nach knapp einjähriger Amtszeit, die voll von Zukunftsplänen
war, verschied Bürgermeister Ulm nach einer Darmoperation. Fast die ganze
Ortschaft gab dem beliebten und geachteten Toten das letzte Geleit. An seinem
Grabe hielten der Herr Bezirkshauptmann, der Bezirksobmann der
Landwirtschaftskammer und namens der Gemeinde Altbürgermeister Renner,
Nachrufe. Bürgermeister Michael Ulm stand im 56. Lebensjahr. Bei
der vierzehn Tage später erfolgten Wahl wurden Herr August Fischer zum Bürgermeister
und Herr Franz Brenner zum Vizebürgermeister gewählt. Das freie
Gemeinderatsmandat übernahm Herr Engelbert Zauner, Bauer, Grub Nr. 4. In
Mödling fand die Eröffnung des neuen Gebäudes der Bezirkshauptmannschaft
auf dem Bahnhofplatz statt. Herr
Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Josef Holzapfel schied mit 1. Juli 1961 aus dem
Bezirk Mödling und wurde Bezirkshauptmann im Bezirk Baden. In ihm verlor
unser Bezirk einen echten Freund und Förderer. Sein Nachfolger wurde der
Bezirkshauptmann von Bruck a.d. Leitha, Hofrat Dr. Robert Böhm. Am
11.12.1961 hatte es ein derartiges Glatteis, daß der Autobusverkehr
lahmgelegt war. Eine neue Aufgabe, zu der die Gemeinde verhalten wurde, ist
das Bestreuen der Landesstraße 130 in dem nun erweiterten Ortsgebiet vom Haus
Nr. 7, Petzwinkler, bis Haus Nr. 50, Unterberger. Überraschender
Temperaturanstieg und ausgiebiger, fast unaufhörlicher Regen verursachten am
13. Dezember 1961 ein Hochwasser des Sattelbaches. An mehreren Stellen trat
das Wasser auf Felder und Wiesen und richtete großen Schaden an. Durch den
Sattelbach und andere Gerinne wurde die Landesstraße 130 an mehreren Stellen
beim Haus Nr. 48, beim Hohlweg zwischen den Häusern 55 und 60, sowie bei den
Häusern Nr. 19 und 20 überschwemmt und vermurt. Im
Verein mit der NÖ Agrarbezirksbehörde wurde im Oktober 1961 der Bau des rückwärtigen
Ameisbühelweges Parzelle Nr. 448, mit den Abzweigungen zu den Häusern Nr.
35, Ulm Magdalena und Nr. 37, Dürmoser Josef, in Angriff genommen. 1962 Mit
der Trauernachricht begann das Jahr 1962. Der Landeshauptmann von Niederösterreich,
Herr Ökonomierat Johann Steinböck starb am 14.1.1962 im Alter von 68 Jahren.
Unser Heimatland verliert mit ihm einen unermüdlich für das Wohl Niederösterreichs
arbeitenden Landesvater. An seine Stelle tritt als Landeshauptmann von Niederösterreich
Altbundeskanzler, Dipl.Ing. Dr. Leopold Figl, wohl die profilierteste
Politikerpersönlichkeit seit dem Jahre 1945 in der zweiten Republik Österreich. Aus
der Hand des neuen Landeshauptmannes von Niederösterreich, Dipl.Ing. Dr.
Leopold Figl, erhielt Altbürgermeister Theodor Renner, am 13. März 1962 die
ihm vom Herrn Bundespräsidenten verliehene Goldmedaille für Verdienste um
die Republik Österreich. Die Überreichung der Auszeichnung fand im NÖ
Landhaus in Wien statt. Anläßlich
des 40-jährigen Bestandes des Landesschulrates für Niederösterreich fand
vom 15. bis 22. Mai 1962 eine Schulausstellung der Schulen des Bezirkes Mödling
statt. Zu dieser Ausstellung, die in der Knabenhauptschule in Mödling
stattfand, lieferte auch die Volksschule Grub verschiedene
Ausstellungsobjekte. Im
Juli 1962 feierte in seinem Wohnort in Hinterbrühl Herr
Landeshauptmannstellvertreter Viktor Müllner seinen 60. Geburtstag. Die
Freiwillige Feuerwehr Grub feierte Ende August das Fest ihrer 40-jährigen Gründung. Das
langjährige Mitglied des hiesigen Gemeinderates, Herr Altgemeinderat Franz
Posseth, Grub Nr. 11, starb nach längerer Krankheit. Franz Posseth wirkte vor
1938 und nach 1945 durch viele Jahre im Dienste seines Heimatortes Grub. Zur
Bekämpfung der ansteckenden Kinderlähmung wurde von der Gemeinde die Polio-Schluckimpfung
für die gesamte Ortsbevölkerung bis zum 40. Lebensjahr durchgeführt. Im
Zuge der Modernisierung der öffentlichen Ortsbeleuchtung wurde im Jahr 1962
die schon 1960 begonnene, etappenweise Umstellung der Ortsbeleuchtung von
elektrischen Glühlampen auf Leuchtstoffröhren durchgeführt. Die
am 18.11.1962 durchgeführten Nationalratswahlen (NRW) brachten für Grub
folgendes Ergebnis:
Ergebnis:
(NRW 1959)
abgegebene Stimmen
164
ungültige Stimmen
1
gültige Stimmen
163
hievon entfielen auf:
Österreichische Volkspartei
88
(89)
Sozialistische Partei Österreichs
74
(69)
Freiheitliche Partei
1
(0)
Kommunisten
0
(1)
Stimmen Anfang
November 1962 wurde der rückwärtige Ameisbühelweg fertiggestellt und mit
dem Bau des Birnbauerweges vom Haus Nr. 25 bis zum Haus Nr. 36, Heinloth,
begonnen. Am
18.11.1962 bekam unsere Volksschule an Stelle der alten und schadhaften Schulbänke
moderne, zweisitzige Schultische und dazu Sessel. Frühzeitig,
um den 20. November, setzte heuer die Winterkälte mit Schnee ein. Die außergewöhnliche
Kälte hielt unvermindert bis über die Jahreswende an.
Das
Jahr 1963 war ein arbeitsreiches Jahr. Nach der Vollendung des rückwärtigen
Ameisbühelweges, Parzelle 448, wurde im Frühjahr 1963 mit dem Ausbau des
Birnbauerweges auf den Ameisbühel begonnen. Gemeinderat
Engelbert Zauner, Landwirt in Grub Nr. 4, legte am 14. April 1963 sein Mandat
wegen Übersiedlung nach Großau nieder. GR Engelbert Zauner war ein
wertvolles Mitglied des Gemeinderates, ein Praktiker der Kommunalpolitik. Der
Bürgermeister und der Gemeinderat danken dem Scheidenden und wünschen ihm
viel Erfolg auf seinem Bauernhof in Großau.
Bei
der Bundespräsidentenwahl am 28.4.1963 kandidierten: Ing. Julius Raab für
die Österreichische Volkspartei, Dr. Adolf Schärf für die Sozialistische
Partei Österreich, Gen. a.D. Josef Kimmel für die Freiheitliche Partei Österreichs. Das
Wahlergebnis lautete für ganz Österreich: Dr.
Adolf Schärf wurde zum Präsidenten der Bundesrepublik Österreich gewählt.
Er, der auch bisher Bundespräsident war, tritt hiermit seine zweite
Amtsperiode an. Das Wahlergebnis in Grub war:
Dr. Adolf Schärf
81 Stimmen
Ing. Julius Raab
80 Stimmen
Gen. Josef Kimmel
1 Stimme Am
16. Juli 1963 wurde Michael Ulm, Grub Nr. 35, als Gemeinderat vereidigt. Er übernimmt
das ÖVP-Gemeinderatsmandat des ehemaligen GR Engelbert Zauner. Im
Juli wurde das neu gebaute Haus Nr. 72, Besitzer Josefa Ulm und Katharina
Embacher, und im Oktober das neu gebaute Haus Nr. 74, Besitzer Karl Stangl,
zur Benutzung freigegeben.
1964 Dieses
Jahr begann mit einem schweren Verlust für Österreich. Am 8. Jänner schloß
der verdienstvolle, langjährige Kanzler, Ing. Julius Raab, seine Augen für
immer. Ihm, dem Vater des Staatsvertrages, ist in den Herzen aller Österreicher
ein bleibendes Denkmal gesetzt. Im
Jänner 1964 wurde die Mutterberatungsstelle in das Gemeindeamt verlegt. Die
Volksbildungswoche am 25. und 28. März brachte zwei zahlreich besuchte Vorträge:
1. Vortrag: "Jugend in Gefahr" von Dr. Holik
2. Vortrag: "Südtirol, Paradies zwischen Nord und Süd" von
Professor Machala Am
14. März legte Gemeinderat Josef Scheiblauer sein Mandat aus privaten Gründen
nieder. Sein Nachfolger wurde Franz Grimm, Grub Nr. 14 Am
7. März 1964 faßte der Gemeinderat den Beschluß für den Bau einer
Ortswasserleitung. Hiefür geeignet wurde eine Quelle auf dem Ameisbühel
befunden. Die Vorbereitungen für die Quellfassung wurden im Laufe des Jahres
getroffen. Bis
zum Neubau Nr. 8 (Taubländer) wurden die Benutzungsbewilligungen erteilt Die
niederösterreichischen Landtagswahlen am 25. Oktober 1964 brachten in Grub
folgendes Ergebnis:
Österreichische Volkspartei
84 Stimmen
Sozialistische Partei
76 Stimmen
Freiheitliche Partei
2 Stimmen 1965 Österreich
verliert am 28. Februar seinen hochverehrten Herrn Bundespräsidenten Dr.
Adolf Schärf durch den Tod. Untrennbar ist sein Name mit dem des verstorbenen
Kanzlers Ing. Julius Raab und des unermüdlichen Kämpfers für Österreichs
Freiheit Dr. Ing. Leopold Figl beim Abschluß des Staatsvertrages am 15. Mai
1955, verbunden. Mit
tiefer Trauer im Herzen rüstet Österreich zur Zwanzigjahrfeier der Zweiten
Republik am 27. April. In
der Vorbereitung zur zehnjährigen Staatsvertragsfeier am 15. Mai lähmt Österreich
die Trauerbotschaft vom Ableben des Altbundeskanzlers und Landeshauptmannes
von Niederösterreich, Ing. Dr. Leopold Figl, der am 9. Mai starb. Er durfte
um knappe 8 Tage die Zehnjahresfeier des von ihm erkämpften Staatsvertrages
nicht mehr erleben. Seine Stelle als NÖ Landeshauptmann trat Dipl.Ing.
Hartmann an. Beide
Feiern nahmen einen ernsten und würdigen Verlauf. Die
Gemeinderatswahl in Grub am 14. April brachte der ÖVP 89 und der SPÖ 88
Stimmen. In
der Folge ergab sich folgende Zusammensetzung des Gemeinderates:
Bürgermeister August Fischer
Stellvertreter Franz Brenner
Geschäftsführende Gemeinderäte Josef Englisch und Theodor Renner Gemeinderäte
wurden: Karl
Taubländer
Alfred Reisinger
Karl Steiner
Karl Fischbacher
Leopold Tömböl sen.
Leopold Tömböl jun.
Michael Ulm Die
ausgeschiedenen Gemeinderäte Leopold Schmölz, Franz Ulm und Johann Posseth
wurden am 12. Oktober durch Überreichung eines Ehrendiploms geehrt. Zu
seinem 25. Ehejubiläum gratulierte der Gemeinderat dem Herrn Bürgermeister
Fischer und seiner Gemahlin und überreichte eine Dokumentenmappe und einen
Blumenstrauß. Am
23. Mai wurde der bisherige Herr Bürgermeister von Wien, Franz Jonas, zum
neuen Bundespräsidenten gewählt. Aus
der Hand des Herrn Bürgermeisters Fischer erhielt Altbürgermeister Dir.
Theodor Renner am 11.6.1965 den ersten Ehrenring der Gemeinde Grub. Die
Quellfassungsarbeiten für die Ortswasserleitung wurden Ende des Jahres 1965
beendet. Ein
neuer Plan, der Ausbau der Bachgasse, wurde durch eine Büroverhandlung am 12.
November in Angriff genommen. 1966 Dieses
Jahr galt vor allem der Ausarbeitung und Planung weiterer notwendiger Projekte
der Gemeinde. So wurden als vordringlich erkannt.
1. Weiterführung des Projektes "Wasserleitung"
2. Sanierung der Bachgasse
3. Neubau der Schmölzbrücke
4. Anschaffung eines leichten Löschfahrzeuges für die Freiwillige
Feuerwehr Dieser
letzte Punkt war im Rahmen des außerordentlichen Haushaltes am relativ
leichtesten durchführbar, da die Feuerwehr selbst ansehnliche Rücklagen
hatte, die NÖ Landesregierung mit einer Subvention von ÖS 9.000,-- und einem
unverzinslichen Darlehen von ÖS 4.500,-- aushalf und den Rest von ÖS
73.500,-- die Gemeinde Grub beisteuerte. So
konnte am 28. August 1966, bei günstigem Wetter, die Weihe des Löschfahrzeuges
und der Bezirksfeuerwehrtag 1966 abgehalten werden. Es war dies ein Ehrentag
der Freiwilligen Feuerwehr von Grub und zugleich ein großer Festtag für die
Gemeinde. Nach einer Feldmesse im Schulgarten nahm der Hochwürdigste Herr Abt
des Stiftes Heiligenkreuz, Pater Karl Braunstorfer, die Segnung des Fahrzeuges
vor. Als Patin des Fahrzeuges fungierte Frau Grete Kasparek aus Wien III. Herr
Bezirkshauptmann-stellvertreter, Ld. O.Reg. R. Gruber und Herr
Landesfeuerwehrrat Mayer aus Mödling sowie örtliche Funktionäre würdigten
in Ansprachen die Bedeutung des Tages. Am
Nachmittag hatten die Bevölkerung und die vielen Gäste Gelegenheit,
modernste Feuerwehrgeräte der aus der ganzen Umgebung und dem ganzen Bezirk
erschienenen Feuerwehren, in Aktion zu sehen. Im Anschluß an diese Schau
erfolgte die Bezirksfeuerwehrtagung. Am
11. Oktober verabschiedete sich der bisherige Sekretär der Gemeinde Grub,
Herr Amtsrat Ferdinand Kammer. In einer Gemeinderatssitzung überreichte der Bürgermeister
dem verdienstvollen Beamten ein Diplom und eine Ehrengabe. Namens der
Bezirkshauptmannschaft Mödling überreichte Herr O.R. R. Gruber ein Diplom
und verabschiedete den Herrn Amtsrat in ehrenden Worten. Unser aller Wunsch: Mögen
ihm noch viele Jahre in voller Gesundheit beschieden sein. Am
14. Oktober starb unerwartet der Landeshauptmann Niederösterreichs, Herr
Dipl.Ing. Eduard Hartmann. Er wurde in seiner Heimatgemeinde Laxenburg
beigesetzt. Sein Nachfolger ist Andreas Maurer. Gegen
Ende des Jahres 1966 übernahm ein Beamter der Bezirkshauptmannschaft Mödling,
Herr Franz Steiner, aushilfsweise die Stelle eines Gemeindesekretärs von
Grub. Am
20. Dezember 1966 wurde Grub an das vollautomatisierte Telefonnetz
angeschlossen. Das Jahr 1967 Nach
der neuen Gemeindeordnung aus dem Jahre 1966 hat jede Gemeinde, ob groß, ob
klein, das Recht, ein Gemeindewappen zu führen. Bürgermeister
Theodor Renner hat nun versucht, für die Gemeinde Grub ein historisch begründetes
Wappen zu finden. Ausgehend von den Besitzverhältnissen im Gemeindegebiet von
Grub, wie sie im Mittelalter waren, als das Gebiet links des Sattelbaches
(1270) zur Herrschaft Wildegg, das Gebiet rechts des Sattelbaches (1177 und
1188) jedoch dem Stift der Zisterzienser in Heiligenkreuz gehörten, soll das
Wappen der Gemeinde Grub aus einer Vereinigung der Wappen von Heiligenkreuz
und Wildegg bestehen. Der Archivar des Stiftes Heiligenkreuz, Pater Hermann
Watzl, hat in liebenswürdiger Weise die Unterlage hiezu zur Verfügung
gestellt. Die
untenstehende Schnellskizze zeigt den Entwurf des Wappens.
In
einer Sitzung im Februar 1967 wurde dieser Entwurf dem Gemeinderat zur
Begutachtung vorgelegt. Der Gemeinderat von Grub konnte sich jedoch nicht
entschließen zum Thema "Gemeindewappen" überhaupt nur Stellung zu
nehmen. So bleibt dieses Thema weiterhin unerledigt. Wegen
Übersiedlung legte der Gemeinderat Karl Fischbacher am 13. April sein Mandat
zurück. Im Herbst nahm Herr Karl Pevny dessen Stelle als neuer Gemeinderat
an. Auf
Grund des Gemeinderatsbeschlusses vom 24. April legt die Gemeinde Grub ihre
auf das Gasthaus Petzwinkler, Grub Nr. 7, lautende Gasthauskonzession zurück,
da eine kostendeckende Fortführung nicht mehr gegeben war. Im
September wurde die neue Betonbrücke über den Sattelbach fertiggestellt (Schmölzbrücke).
Die Baukosten betrugen ÖS 79.929,--. Aus
der Hand des Bürgermeisters erhielten in der Gemeinderatssitzung vom 14.
Dezember drei besonders verdienstvolle Feuerwehrmänner der Freiwilligen
Feuerwehr Grub die Ehrenringe und Urkunden. Es sind dies der langjährige
Kommandant Herr Leopold Tömböl sen. sowie die langjährigen Mitglieder der
Freiwilligen Feuerwehr von Grub, Herr Johann Posseth und Herr Josef
Scheiblauer sen. Mit
dieser Ehrung verdienter Männer aus Grub ging das Geschäftsjahr 1967 zu
Ende. 1968 Das
Jahr 1968 beginnt mit großen Bauvorhaben. Das Stift Heiligenkreuz beginnt im
Februar mit dem Bau einer Filialkirche in Grub. Der unermüdliche Initiator
und Verfechter des Baues ist Hw. P. Gerhard Hradil, der nach zehnjähriger
Planung nun sein Vorhaben verwirklicht sieht. Diese
Kirche, ein moderner Bau, soll Platz für 130 Sitze haben, ferner für einen
Sakristeiraum und einen Keller. Eine Warmluftheizung soll die Temperatur
regeln. Tatsächlich ist im Juni 1968 der Rohbau fast fertig. Das Stift
Heiligenkreuz, die Erzdiözese Wien und Spenden der Bevölkerung von Grub
finanzieren den Bau. Auch die Gemeinde Grub spendet dazu. Die Bauausführung
obliegt der Industriebaugesellschaft Baden, die sehr zielstrebig und forciert
arbeitet. Nun
nimmt auch das Projekt "Sanierung der Bachgasse" (aus dem Jahre
1966) greifbare Formen an. Die Bachmauer ist größtenteils fertig und nach
dem Eingraben der Wasserleitungsrohre soll die Straßenarbeit beginnen. Leider
droht ein Stein das Getriebe des Aufbaumotors der Gemeinde Grub zu hemmen: die
geplante Stillegung der Volksschule Grub. Nach
Befragung der Elternschaft hat der Gemeinderat von Grub am 6. Juni mit 6 gegen
3 Stimmen beschlossen, in diesem Fall die Kinder wieder nach Heiligenkreuz in
die Schule zu schicken. Jedenfalls wird die Schulstillegung in der Gemeinde
sehr schmerzlich empfunden. 1898:
Ausschulung der Gruber Kinder aus der Volksschule Heiligenkreuz und
Einschulung in die neu
erbaute Schule in Grub 1968:
Ausschulung aus der Schule Grub und Wiedereinschulung in die Schule
Heiligenkreuz 1898
- 1968: Das wäre ein seltsames 70-jähriges Schuljubiläum Doch
von nun an besuchen die Kinder die Volksschule in Sittendorf, die zweiklassig
geführt wird. 1970
wird die Ortswasserleitung in Grub fertiggestellt. 1972
erfolgte die Gemeindezusammenlegung der Katastralgemeinden Grub, Dornbach,
Sittendorf und Sulz zur Großgemeinde Wienerwald. Am
6. August 1981 gegen 14.00 Uhr stürzt ein Kampfflugzeug des Österreichischen
Bundesheeres vom Type Saab OE 105 auf das Wohnhaus der Fam. Musil am Ameisbühel,
Birnbauernweg Nr. 93. Das Flugzeug setzte vor dem Wohnhaus auf und riß eine
ca. 12 m hohe Fichte wie ein Streichholz ab. Dann durchschlug es den Dachstuhl
und riß ihn weg. Austretendes Kerosin versetzte das Haus sowie das
vorgelagerte Schwimmbad in ein Flammenmeer. Frau Musil, die sich zu diesem
Zeitpunkt im Garten aufhielt, erlitt schwere Verbrennungen. Die beiden Piloten
wurden von der Feuerwehr tot geborgen. - Im Bezirk Mödling wurde Großalarm
gegeben; es waren 10 Feuerwehren mit insgesamt 110 Mann im Einsatz.
1981 veranstaltete die
FF Grub zum ersten Mal ihr alljährliches Wiesenfest.
1987
verfehlte die legendäre Wettkampfgruppe der FF Grub, welche im Bezirk seit
Jahren bei Wettkämpfen Spitzenplätze belegte, die Qualifikation zu den österreichischen
Bundeswettkämpfen um lächerliche 3 Punkte. Am
10. Februar 1988 erfolgte in Grub die Installierung eines vollautomatischen
Sirenenalarmierungssystems des Bezirkes Mödling. Am
8. Juli 1990 wurden zwei neue Einsatzfahrzeuge, ein Tanklöschfahrzeug mit
2.000 Liter, Allradantrieb und ein Mannschaftstransportfahrzeug der FF Grub,
feierlich in den Dienst gestellt. Die Kosten wurden großteils von der FF aus
Erträgen vom jährlich stattfindenden Wiesenfest in bar bezahlt. Am
3. August 1991 trat der Sattelbach nach schweren anhaltenden Regenfällen aus
den Ufern; die FF Grub stand mit 24 Mann im Dauereinsatz. Die FF Sulz kam mit
7 Mann zu Hilfe. Am
24. Juni 1992 gegen die Mittagszeit wurde das Wirtschaftsgebäude der Fam.
Posseth (Vollerwerbslandwirt) in Grub, Hauptstraße 11, ein Raub der Flammen.
6 Feuerwehren mit 86 Mann waren im Einsatz. Am
12. Juli 1996 spielte bereits zum zweiten Mal die berühmte Volksmusikgruppe
"Die Stoakogler" vor etwa 1.000 Zeltbesuchern des Gruber
Wiesenfestes der FF Grub. Gemeinderatswahl
19. März 1995: Das Ergebnis: ÖVP
760 Stimmen 10
Mandate SPÖ
580 Stimmen
7 Mandate GBL (Gemeindebürgerliste)
103 Stimmen 1
Mandat FPÖ
96 Stimmen
1 Mandat Aus
Grub waren somit folgende Gemeinderäte gewählt:
ÖVP Franz
Fischer
Josef Niederberger
FPÖ Christian
Snediz Am
7. und 8. Juli 1997 erlebte Grub aufgrund der seit Tagen anhaltenden Regenfälle
die größte bisher bekannte Hochwasserkatastrophe. Bereits am 6. Juli
erfolgte der erste Einsatz. Am 7. Juli erfolgte die Alarmierung um 4.30 Uhr früh
mit Sirenenfernsteuerung. Der Sattelbach tritt aus allen Ufern, überschwemmt
Straßen und Keller; die Regenfälle dauern an - die FF Grub steht bis in die
Mittagsstunden des 8. Juli im Dauereinsatz.
Es
werden etwa 52 Einsätze gefahren, die FF Grub steht zeitweise mit bis zu 30
Mann im Einsatz, welche insgesamt 221 Arbeitsstunden leisten. Gesamt
werden etwa 400 Sandsäcke gefüllt und ausgelegt, Keller ausgepumpt, Autos
geborgen und Sachwerte in Sicherheit gebracht. Unterstützt
wurde unsere Wehr von folgenden auswärtigen Feuerwehren:
FF Gaaden
FF Gießhübl
FF Vösendorf
FF Mödling
FF Brunn am Gebirge
FF Gumpoldskirchen
FF Hinterbrühl
FF Perchtoldsdorf
FF Dornbach Am
7. Juli gegen 21.00 Uhr wird von der BH Mödling für unsere Region
Hochwasseralarm gemäß Katastrophenschutzplan ausgelöst. Vom
Bezirksfeuerwehrkommando wird die F.-u.-B.-Bereitschaft Nr. 15 (Feuerlösch-
und Bergungseinheit der Freiwilligen Feuerwehr) aus dem Bezirk Neunkirchen
angefordert. Sie trifft um ca. 23.00 Uhr mit 2 Fahrzeugen und 7 Mann ein und
wird im Bereich Bachgrub eingesetzt. Die
Regenfälle dauern an. Der Krisenstab der BH Mödling fordert daraufhin
Unterstützung durch das Bundesheer an. Die Einheiten treffen am 8. Juli 1997
gegen 2.30 Uhr nachts mit 63 Soldaten vom Panzerbataillon 9 der
Wallensteinkaserne aus Götzendorf und 58 Soldaten des Panzerbataillon 33 der
Kaserne Zwölfaxing ein. Es standen ca. 20 Bundesheerfahrzeuge samt zwei
Bergepanzern im Einsatz. Es wurden nochmals 1.200 Sandsäcke gefüllt und zum
Großteil ausgelegt. Im
Feuerwehrhaus Grub wurde die Einsatzzentrale für alle eingesetzten Kräfte
eingerichtet. In
den Morgenstunden des 8. Juli erreichte das Hochwasser seinen Höchststand,
dieser lag etwa 60 cm höher als die bisherige höchste Pegelmarkierung vom
Mai 1940. Am
Nachmittag des 8. Juli entspannte sich die Situation, die Schäden in
Millionenhöhe kamen zum Vorschein. Die Aufräumungsarbeiten dauerten noch
tagelang an. Bundespräsidentenwahl
19. April 1998:
Das Ergebnis in Grub:
Dr. Thomas Klestil
165 Stimmen
Mag. Gertraud Knoll
49 Stimmen
Dr. Heide Schmidt
20 Stimmen
Ing. Richard Lugner
41 Stimmen
Karl Nowak
6 Stimmen Österreichweit
erreichte Dr. Thomas Klestil 63,5 % der Stimmen und war somit für eine zweite
Amtsperiode als Bundespräsident wiedergewählt. Fortsetzung folgt?
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