Dieses Mundartgedicht von Johanna Weigl handelt von einem Ritter, der -
ursprünglich auf der Burg Wildegg im Wienerwald ansässig - für ein paar Stunden in
unserer heutigen Zeit auferstehen darf. Was und wie er unsere heutige Zeit erlebt, lesen
Sie in diesem köstlichen Gedicht
(Erklärung: Gas=Geiß=Ziege; die Rede ist aber von der "Gasleitung"):
Lang is her, scho etliche hundert Joahr. (Kaunn sei' es is a goar net woahr), Da lebte zu Wildegg ein Ritter. Sei Lebn woar hoart und oft recht bitter, denn ollweil hot eam 'dNeugier 'plogt und a de Surgn, wie wird die Zukunft sei, waunn er amol nimmer is, des Murgn? Doch aun des Lebensende
bitteren Weh, Vurher hot eam tramt, in Sittendorf gibt's jetzt a Gas, Bei d'erst'n Schriatt hätts eam eh scho fost derstessen, In dem Moment biagt a klans Auto ums Eck. Jetzt oba schö auffi ins Schloß - er mocht si auf d'Roas, Es beidelt den Ritter der Schauer und's Grau'n - |
© Johanna Weigl, Sulz im Wienerwald
mit freundlicher Genehmigung der Dichterin