Naturpark Sparbach
siehe auch:
http://www.naturparke.at/sparbach/home.html
Der Naturpark Sparbach bietet reichhaltige Ausflugsmöglichkeiten. Sie
können ihn durchwandern, auf die Ruinen klettern, den Kinderspielplatz
benützen, Wildschweine und Rehe beobachten. Der Naturpark Sparbach ist
nur 1km von der Gemeinde Wienerwald entfernt (bei Sittendorf). Und nun
lernen Sie den Naturpark Sparbach über das Internet kennen:
Naturpark-Angebot
Geschichte
und Beschreibung
Das Diana-Bründl
Die
Köhlerhaus-Ruine
Wanderkarte
(206KB)
Sanct JohannStain
Ausflugsfotos
Der Naturpark Sparbach bietet:
Der Naturpark ist Österreichs erster Naturpark
und wurde 1962 eröffnet.
Kinderspielplatz beim Eingang
Abenteuerspielplatz im Naturpark
Teich mit Mühle
Eselgehege
Schaugehege mit Dam- und Muffelwild, freilaufende
Wildschweine (bitte nicht fütttern)
Ruine Johannstein (echte Ruine aus dem 12. Jahrhundert)
Köhlerhausruine
mit Panoramablick Schneeberg und Wechselgebirge
Diana-Bründl auf der Diana-Wiese, Diana-Tempel
Weitläufiges Wanderwegenetz
Rastplätze mit Tischen und Bänken
Buffet beim Eingang
Und das alles zu
günstigen Preisen:
Bis zum Jahre 1945 besaß die Umgebung von Mödling mit dem Sparbacher
Tiergarten, am Ende der Hinterbrühl, ein beliebtes Ausflugsziel. Seiner
ursprünglichen Widmung entsprechend, handelt es sich um ein eingezäuntes
Wildreservat mit 240 ha Fläche, in dem insbesondere Mufflons, also
Wildschafe, und Damwild gehegt und gejagt wurden. Diese Hinweise wären aber
ungenügend, wollte man hievon die eigentümlichen Wesenszüge des einstigen
Sparbacher Tiergartens ableiten. Vielmehr handelt es sich um ein sorgfältig
ausgewähltes Stück Wienerwald, das Feldmarschall Fürst Johann von
Liechtenstein (1760—1836) in sein großzügiges Programm zur Neugestaltung
der Landschaft um Mödling eingeschlossen hatte. Fürst Johann von
Liechtenstein, ganz befangen in den romantischen Baugesinnungen und
Naturbetrachtungen seiner Zeit, ließ bekanntlich nicht nur die damaligen
»öden Höhen" um Mödling mit ihren Schafweiden aufforsten und durch
Wiesen begrünen, sondern er veranlaßte auch den Bau des Husarentempels, des
Schwarzen Turmes, des Amphitheaters und sonstiger Kunstruinen und Zierbauten,
insbesondere aber auch die Restaurierung der Mödlinger Burg, der Ruine
Johannstein in Sparbach und endlich der Burg Liechtenstein sowie den Umbau des
gegenüberliegenden Schlosses. Nicht weniger als 1600 ha umfaßte die
großzügig gedachte und auch entsprechend kostspielige Planung zur
Umgestaltung und Verschönerung der Umgebung von Mödling, wozu die
Architekten Josef Hartmuth, Josef Kornhäusel, Franz Engel und Johann Bapt.
Hornegger Entwürfe beisteuerten. Zur Anpflanzung von Baum- und
Strauchgruppen wurde auf dem steinigen Terrain Erde angeschüttet und die
angesetzten Pflanzen in notwendigerweise umständlicher Art begossen. Darüber
hinaus wurde die irn Sinne eines englischen Landschaftsgartens neugestaltete
Landschaft in der Hinterbrühl durch schöne, auch in den Felsen gesprengte
Wege und Pfade erschlossen. So entstand um das Sparbacher Schloß, das 1812
durch J. Hartmuth umgebaut worden war, ab 1812 ein Tiergarten, der mit einer
Mauer und teilweise mit Palisaden umgeben wurde. Man setzte in das umzäunte
Gebiet Damwild, Rehe, Hirsche und Wildschweine ein. Die fürstlichen Gärtner
Bernhard Petri, Philip Prohaska und Anton Lolla dürften für die Anlage der
prachtvollen Aussichts- und Wildwiesen im Gebiet verantwortlich gezeichnet
haben, wo dann die Architekten ihre romantischen Tempel-, Triumphbogen- und
sonstigen Ruinenbauten hineinstellten. Es ist heute noch sehr wohl zu
verstehen, daß diese im Geiste der Romantik umgestaltete Wienerwaldlandschaft
viele Wiener anzog, darunter Ferdinand Raimund, der bei der Ruine Johannstein
und wohl auch auf der Köhlerhausruine seinen "Alpenkönig und
Menschenfeind" beendete. Georg Ferdinand Waldmüller schuf in diesem
Landschaftsrahmen viele seiner schönsten Gemälde wie etwa den "Blick
über Burg Wildegg" zum Schneeberg oder "Eine Versöhnung" mit
einem Brückenmotiv, wie wir es heute noch bei Sparbach finden. Therese Krones,
die gefeierte Schauspielerin von einst, promenierte mit Vorliebe im Sparbacher
Tiergarten, wo — dem Vernehmen nach — auch Nikolaus Lenau geweilt haben
soll und hier am Waldteich - nicht etwa in Ungarn - zu seinen
"Schilfliedern" inspiriert worden sei. Kriegs- und
Nachkriegszeit, vor allem das Jahr 1945, hatten die Einrichtungen des
Tiergartens schwer geschädigt. Die Mauer war während der Besatzungszeit auf
weite Strecken hin zerstört worden, der Wildstand nahezu vernichtet. Im
Jahre 1958 ergriffen die niederösterreichische Landesregierung und die
fürstlich Liechtenstein'sche Verwaltung die Initiative, auf dem Gebiete des
alten Tiergartens einen Naturpark moderner Prägung zu errichten. Die Mauern
wurden soweit wie noch möglich instandgesetzt und durch eine etwa 10 km lange
Umzäunung aus Drahtgeflecht verlängert, wodurch nunmehr eine Fläche von
rund 400 ha umschlossen wird. Die verfallenen Ruinen wurden restauriert, die
Wegebauten erneuert und die großen Wiesenflächen in Pflege genommen.
Darüber hinaus war man sich klar geworden, daß eine bloße Restaurierung des
alten romantischen Tiergartens den Erholungsansprüchen der Gegenwart nicht
genügen konnte. So wurde von vornherein die ursprüngliche Widmung als
Wildpark in einen modernen Naturpark umgewandelt. Nicht im Jagdvergnügen
liegt der Schwerpunkt des heutigen Naturparkes Sparbach, sondern in seiner
Gestaltung als Erholungsstätte für den von Zeitübeln geplagten Menschen
unserer Zeit. Dieser Mensch soll in der Ruhe und in beschaulicher Stille sowie
bei der Weite und Schönheit der gebotenen Fernblicke über l.and die Unrast
und Hast sowie Überreiztheit seines Alltages vergessen lernen. Hiezu
werden dem erholungssuchenden Spaziergänger im neuerstandenen Naturpark
keinerlei sensationelle Attraktionen geboten. Darauf wurde bewußt verzichtet!
Wohl aber findet der Wanderer Ruhebänke und selbst mit Steintischen
ausgestattete Ruheplätze, die ihn zum Verweilen einladen. Die ruhende
Wasserfläche der Teiche wie der munter sprudelnde Waldbach, das Rauschen des
Waldes wie der Heuduft der Wiesen und endlich der weite Blick über das Land,
sind jene Erholungsmomente, auf die Bedacht genommen wurde. Immerhin
versuchen kleine Attraktionen dem an sich unruhigen und vom Großstadtgeist
befallenen Naturfreund den Übergang aus dem lärmenden Alltag in die Stille
des Waldes zu erleichtern. Wildschweine, Reh- und Damwild werden zur
Tierbeobachtung anregen. Die neu errichtete Hubertuskapelle soll überdies die
Besucher zur notwendigen Selbstbesinnung inmitten der Schönheit dieses
einzigartigen Naturgebietes einladen. Nach einem Aufsatz
von Herrn Prof. Dr. Lothar Machura
Das Diana-Bründl

Die Köhlerhaus-Ruine

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