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Geschichte(n) ....
(siehe auch Dokumente am Ende
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Die Geschichte des Wienerwaldes und seines Retters
Josef Schöffel
1863 wurden weite Teiles der Staatsdomäne Waidhofen/Ybbs und Gaming, die
weite Teile des Viertels ober dem Wienerwald umfaßte, an einen Herrn Löwy um
750.000 Gulden verkauft. Dieser nutzte das Waldgebiet ausgiebig und verkaufte
seinerseits, nachdem er seinen Kaufbetrag an Holz herausgeschlägert hatte, an
ein Straßburger Konsortium um 1,000.000 Gulden. Diese nutzten den Wald
ebenfalls intensiv, erwirtschafteten den Kaufbetrag und verkauften dann weiter
an die Forstindustrie-AG um 3,000.000 Gulden. 1866 besiegte Preußen
Österreich. Österreich brauchte wieder Geld. Durch einen Verkauf des
Wienerwaldes an den Wiener Holzhändler Moritz Hirschl sollte der Betrag die
leeren Staatskassen füllen. Jedoch: Ein Mann war vehement dagegen:
Josef Schöffel. Josef Schöffel (1832-1910) war Hausbesitzer in Wien
und Mödling, Offizier und dann Student der Geologie. Später war er
Bürgermeister von Mödling, Abgeordneter zum Reichsrat und Mitglied des
niederösterreichischen Landesausschusses. Und er war vor allem - von
frühester Jugend an - ein Mann, der strikt gegen jedes Unrecht ankämpfte. Zu
Beginn seines Kampfes für den Wienerwald stand Schöffel auf einsamen Posten:
Im Reichsrat fand sich kein Mitstreiter (ein großer Teil der Volksvertreter
hätte an der Aktion verdient) und die Presse schwieg sich aus: Sie war
gekauft! Der Gemeinde Wien war die Zerstörung des Erholungs- und
Ausflugsraumes offensichtlich gleichgültig. Damit war der Weg frei für
den Verkauf des Wienerwaldes ... Am 20. April 1870 wurde die
Öffentlichkeit über das "Wiener Tagblatt" über den Mißbrauch der
Amtsgewalt und Betrügereien des"Staatsgüter-Verschleuderungs-Bureaus"
informiert. Schöffel wurde von seinen Gegnern vielfach angezeigt und
mußte sich oft vor Gericht verantworten. Schöffel hatte sich über alle
Gegebenheit genau informiert, seine Argumentationen waren hieb- und stichfest
und so zogen die Staatsanwälte noch vor der Schlußverhandlung die Klagen
zurück. Um Schöffel zum Schweigen zu bringen, bot man ihm 50.000
Gulden an. Einem Forstwart im Wassergspreng kam sogar einmal zu Ohren, daß,
wenn den Schöffel durch Zufall (z.B. bei der Jagd) eine Kugel träfe, so
hätte der Schütze mit keinen Konseqzenzen zu rechnen - wahrscheinlich würde
dieser sogar für seine Tat belohnt werden. So gewarnt, nahm Schöffel an
keiner Jagd mehr teil. 3 Jahre kämpfte Schöffel. Schlußendlich wurde
der Vertrag mit Hirschl gelöst, schuldige Beamte wurden versetzt oder
pensioniert. Der Wienerwald war gerettet! Und in
Sulz wurde zu seinem Gedenken eine Strasse benannt: die Schöffelstrasse. Das
Bild oben zeigt Schöffel als Eiche, "die Verderber des Wienerwaldes
zermalmend".
Weitere Informationen: "Der
Wienerwald"
Die Beiträge zur Geschichte der Gemeinde und der Orte haben
freundlicherweise zur Verfügung gestellt:
- Frau Dr. Andreé Heindl, Vizebürgermeisterin
- Pater Augustinus, Sittendorf
- Herr Christian Snediz, Gemeinderat
- Frau Doris Alt, Sulz, Pension Lindenhof
Wir bedanken uns herzlich für die viele Arbeit und die Genehmigung
die Dokumente im Internet zur Verfügung stellen zu dürfen!
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Aufsatz eines Schülers im Jahre 1945 Zeitgeschehen.
Zur Ortsgeschichte. 4. April 1945.
Einbruch der Russen ins Dorf. Um 5 Uhr abends kam noch ein SS-Auto zu uns. Wir
fürchteten, daß sie dableiben. Wie sie fort waren, gingen wir in den Bunker.
Ich ging immer heraußen hin und her und schaute zum Föhrenwald hinaus., da
kamen schon 3 Russen herein. Wie die Kampftruppe vorbei war und das Schießen
nachgelassen hat, gingen wir nach Hause. Wie wir nach Hause kamen, war schon
die Tür aufgebrochen und alles aus den Kästen herausgeschmissen., auch 2
Ringe haben sie uns gestohlen. Wir fütterten unsere Ziegen und gingen in den
Bunker schlafen. Am Morgen gingen wir nach Hause. Es waren schon 2 Obstbäume
umgeführt, Hühner haben sie uns gestohlen und viel anderes, so ging das
Plündern 4 Wochen fort. (Robert Stigler) (Der Text
wurde freundlicherweise von Frau Doris Alt zur Verfügung gestellt)
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